Angebot in Kaarst Wohnraum für Frauen gesucht

Kaarst · Sozialarbeiterin Michelle Mazzi ist neu in Kaarst. In der SkF-Beratung hilft sie alleinstehenden oder alleinerziehenden Frauen bei der Wohnungssuche.

Elke Kroner (l.) vom SkF-Fachbereich Frauen, Sozialarbeiterin Michelle Mazzi und Frank Schnitker von der Stadt Kaarst vor der Beratungsstelle Am Schulzentrum.

Foto: Heribert Brinkmann

Der Wohnungsmarkt ist leer gefegt. Bei einer Trennung, Wohnungskündigung oder Räumungsklage eine neue Wohnung zu finden, ist gerade für Frauen eine große Herausforderung. Doch es gibt professionelle Hilfe: Seit drei Jahren unterhält der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Kaarst ein Beratungs- und Betreuungsangebot für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Frauen, seit Neuem auch einschließlich alleinerziehender Frauen. Jetzt hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW für drei weitere Jahre die Fördermittel für die Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ zugesagt.

Und die Beratung der SkF in Kaarst hat ein neues Gesicht: Neu angefangen hat jetzt die Sozialarbeiterin Michelle Mazzi. Sie ist am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils zwischen 8.30 und 12.30 Uhr im Büro in Kaarst anzutreffen. Zu diesen Zeiten können betroffene Frauen ohne Anmeldung vorbeikommen. Telefonisch ist Mazzi über 02131 920439 oder 0163 7560928 zu erreichen. Das Büro ist im roten Anbau neben dem Eingangsfoyer des Albert-Einstein-Forums am Schulzentrum in Kaarst zu finden.

Der SkF ist bereits seit 1995 mit einer Beratungsstelle für Frauen in der Stadt Neuss vertreten. Seit dreieinhalb Jahren hat man die Beratung auf den Kreis ausgeweitet, vor Ort ist der SkF in Kaarst, Korschenbroich und Meerbusch vertreten. Und der Beratungsbedarf nimmt zu. Bis zum Stichtag 30. September wurden im Jahr 2022 schon 111 Haushalte mit 168 Personen beraten, in diesem Jahr waren es bereits 170 Haushalte mit 282 Personen. In Kaarst gibt es keine großen Wohnungsanbieter. Es sind vor allem Privateigentümer. Auch mit ihnen will Mazzi in Kontakt kommen. Gesucht werden vor allem Appartements und Zwei-Zimmer-Wohnungen.

Die Frauen, die bisher zu Michelle Mazzi in die Beratung kamen, sind ganz unterschiedlich, auch altersmäßig. Von 18 bis 65 war schon alles dabei. Der Klassiker ist eine Trennung. Die Frau verlässt ihren Partner und muss aus der Wohnung ausziehen. Auch Eltern setzen manchmal ihre 18-jährige Tochter vor die Tür, wenn es Probleme gibt. Aber immer häufiger verlieren Frauen eine Wohnung, weil der Vermieter Eigenbedarf anmeldet.

Elke Kroner vom SkF-Fachbereich Frauen unterstreicht die Vielseitigkeit des Beratungsangebotes. Denn es geht nicht nur um die Wohnungssuche, sondern auch um Problembewältigung. Was kann man bei einer Räumungsklage tun? Wie geht man mit Mietschulden um?