Kaarsterin wird CDU-Sprecherin
Isabelle Fischer übernimmt zum 1. Oktober das Amt der Pressesprecherin in Nordrhein-Westfalen.
Kaarst. Ihr erster politischer Erfolg war ein Poller vor der eigenen Haustür an der Robert-Koch-Straße. Ständig nutzten Autofahrer die Stichstraße als Abkürzung durch das enge Wohngebiet. Als ihre kleine Schwester beinahe angefahren wurde, handelte Isabelle Fischer.
Sie schrieb einen Brief an Bürgermeister Heinz Klever und forderte, dort eine Spielstraße einzurichten. Dies sei zwar nicht möglich, so seine Antwort, aber er werde sich des Themas annehmen. Dass sich darum gekümmert wurde, ist beschrieben. Die Kaarsterin war damals acht Jahre alt.
Nun wechselt sie mit 35 Jahren selbst in die Spitzenpolitik und wird zum 1. Oktober die neue Pressesprecherin der CDU Nordrhein-Westfalen und ihres Landesvorsitzenden Armin Laschet. Für den Personalchef der Partei, Dirk Kappenhagen, war sie die erste Wahl.
Beide kannten sich aus gemeinsamer Zeit in der Landesgeschäftsstelle der Jungen Union. „Als ich von ihm gefragt wurde, hatte ich sofort Lust darauf. Eine schlaflose Nacht hat mir nur der Gedanke bereitet, ob ich Berlin verlassen möchte“, erzählt Fischer. In der Bundeshauptstadt lebt und arbeitet sie seit einigen Jahren. Aber wenigstens darüber reden könne man ja, dachte sie sich. Es folgte „ein tolles Gespräch“ mit Armin Laschet und dem CDU-Generalsekretär Bodo Löttgen. „Danach war mir klar, dass ich das machen möchte“, sagt sie.
Es ist ihr Traumjob. Für den ersten Auftritt vor den Medienvertretern ist Isabelle Fischer gut gerüstet. Im Jahr 2006 wurde sie Europameisterin im Hochschuldebattieren über politische und gesellschaftliche Themen. „Das Debattieren hat mir sehr viel Sicherheit gegeben. Aber ein bisschen Lampenfieber habe ich bei jedem Auftritt vor Menschen. Aber das ist auch gut so, denn man ist konzentrierter und fokussierter“, sagt sie.
Auch das politische Parkett ist Isabelle Fischer gut bekannt: Mit 17 Jahren trat sie in die Junge Union Kaarst ein, am Abend der verlorenen Bundestagswahl 1998 in die CDU, 1999 wurde sie in den Stadtrat gewählt. Nach ihrem Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium verschlug sie ihr Jura-Studium nach Bonn, der Job schließlich nach Berlin.
In Berlin war sie in der Kommunikationsabteilung des Deutschen Bundestags beschäftigt. Dann folgten vier Jahre Arbeit für eine Berliner Agentur. Als Beraterin war Fischer unter anderem für die Regierung Georgiens in deutschlandpolitischen Fragen tätig.
Die Tage momentan sind stressig. Übergabe und Abschied bei ihrem alten Arbeitgeber, über das Wochenende Umzug von Berlin-Kreuzberg nach Düsseldorf und am kommenden Mittwoch der erste Arbeitstag bei der CDU. Zur Landesgeschäftsstelle an der Wasserstraße in Düsseldorf hat sie es nicht weit. „Fünf Minuten Fußweg. Da gibt’s keine Ausrede fürs Zuspätkommen“, sagt sie.