Musikalische Verabschiedung von Beigeordneter Vogt

Beigeordneter Heinz Dieter Vogt stimmt bei der Band „In between“ mit ein.

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Kaarst. Kurz vor dem Ruhestand wollte sich Heinz Dieter Vogt einen Jugendtraum erfüllen. „Ich möchte mit guten Musikern auf der Bühne stehen“, sagte der Beigeordnete bei seiner Verabschiedung am Freitagabend im Atrium des Rathauses. Auf die Kaarster Band „In between“ fiel seine Wahl.

Lediglich dreimal konnte gemeinsam geprobt werden, doch es reichte für vier Lieder plus eine Zugabe. Songs der Beatles wurden auf Kaarst bezogen abgewandelt, zu Udo Lindenbergs „Goodbye Sailor“ — beziehungsweise „Goodbye Rathaus“ — inszenierte Vogt mit einem Koffer in der Hand seinen Abgang.

Der 64-Jährige war und ist eben auch immer ein bisschen Entertainer. Bürgermeister Franz-Josef Moormann sprach von der „stabilen Männerstimme“, die bei den Geburtstagen im Rathaus zukünftig fehlen werde. Der Abend zeigte, dass der Jungpensionär einigen Talenten in der hinzugewonnenen Freizeit nachgehen kann: Gitarre, Gesang, Komponieren — und, so wurde verraten, auch dem Malen mit Pastellkreide.

An erster Stelle steht aber die Familie: Ehefrau Mechthild hat so manche Gedanken des Kämmerers über die Kaarster Finanzen geteilt; erzählte Vogt von seinen beiden Enkeln Jan und Justus, drifteten Gespräche zuweilen gerne mal vom Thema ab.

Ging es aber um die Sache, war Heinz Dieter Vogt rhetorisch immer gefestigt. „Bewusst pointiert und mit Pausen, die zum Nachdenken führten“, sagte Bürgermeister Moormann. Vogt habe aus den Schnittstellen Politik und Verwaltung eine Schnittmenge gemacht, dabei lieber zum Telefon gegriffen als E-Mails zu schreiben.

Der Stadtchef gab in Smoking und Fliege den Conférencier eines Abends, der nicht durch Grußworte von Stadt- und Kreisoberhäuptern gestaltet werden sollte, sondern durch kulturelle Vielfalt. Der Chor der Stadt Kaarst trat auf, Opernsänger Sascha Dücker sang Frank Sinatras „My Way“, und die Bläserklasse der Gesamtschule Kaarst-Büttgen spielte erstmals vor Publikum.

Zahlreiche Weggefährten aus Schule, Kultur, Jugendarbeit, Politik und Vereinswesen folgten der Einladung, die weiteste Anreise hatten Gäste aus den Partnerstädten La Madeleine und Perleberg. Auf der Bühne gaben sich sechs stellvertretende Bürgermeister aus Vogts 24-jähriger Amtszeit die Ehre. stef