Schlammproben für die Stadt
Die Bürgerinitiative Grundwasser fordert die Entschlammung des Nordkanals.
Kaarst. Mit der Übergabe aufwändig dekorierter Schlammproben wollte die Bürgerinitiative Grundwasser jetzt Bürgermeister Franz-Josef Moormann von der Notwendigkeit zur Entschlammung des Nordkanals überzeugen. Die im September 2010 entnommenen Proben wurden zuvor in Flaschen abgefüllt und als Wein „Blanc du Canal“ etikettiert. Zudem erhielt Moormann einen offenen Brief mit rund 80 Unterschriften von Betroffenen.
Seit Jahren stehen in weiten Teilen von Kaarst immer wieder Keller unter Wasser. Grund sei laut Bürgerinitiative der genannte Schlamm, der bei Niederschlägen für eine Erhöhung des Grundwasserspiegels sorge. Die Initiative habe in den vergangenen Wochen rund 50 Mitteilungen von Bürgern erhalten, die allein dieses Jahr betroffen waren — für viele sei das Thema längst zur Existenzfrage geworden.
„Wir hoffen daher auf einen guten Start in die Arbeit des Arbeitskreises Grundwasser“, sagte der Vorsitzende Klaus-Dieter Pruss. Im Januar wurde der einst aufgelöste Arbeitskreis Grundwasser neu ins Leben gerufen. Am Montag kommt er zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Bürgermeister Moor stellte bei der Übergabe klar, dass über die Existenz des Grundwasserproblems nicht mehr diskutiert werden müsse. Mit dem Arbeitskreis Grundwasser werde ein neuer Anlauf genommen, um das Problem zu lösen. Es sollen zielführend neue Wege gefunden werden.
Im Mittelpunkt dürfte die Finanzierung der geforderten Entschlammung stehen. Von den Kosten, die nach letztem Stand 2,44 Millionen Euro betragen würden, muss die Stadt als Mitglied im Nordkanalverband mehr als drei Viertel tragen.
Die Bürgerinitiative schlug bereits im Januar eine Umlage auf die Kaarster Grundstückseigentümer vor — bei einem Grundstück von 600 Quadratmetern würden rund 50 Euro eingefordert. Laut Stadt ist diese finanzielle Beteiligung allerdings nicht rechtens.