Ausbildungs- und Studienbörse in Kaarst Arbeitgeber stellen sich vor

Kaarst. · Bei der fünften Ausbildungs- und Studienbörse gab es viele Anregungen für junge Besucher.

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus wünschte in ihrer Begrüßungsansprache „die zündende Idee für die Berufswahl“. Was die Schüler neben Info-Material auf jeden Fall mit nach Hause nehmen konnten: Die Auswahl an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten ist groß, viele Arbeitnehmer suchen händeringend nach Azubis – das gilt insbesondere für Handwerksbetriebe.

Viktor Grünewald dürfte bedauert haben, dass es die Ausbildungs- und Studienbörse noch nicht gegeben hatte, als er seine Schullaufbahn beendete. Nach etlichen Irrungen und Wirrungen macht der 36-Jährige jetzt eine Ausbildung auf dem Lammertzhof von Heiner Hannen: „Ich habe jetzt endlich das Richtige gefunden“, sagte Grünewald. Und sein Chef erklärte, dass drei Lehrstellen zum 1. August zu besetzen seien.

„Der Beruf ist unheimlich abwechslungsreich und vielseitig“, schwärmte Markus Könnecke, der sich als Auszubildender bei der Firma Eickhoff in Glehn zum Garten- und Landschaftsbauer ausbilden lässt. Dass er sein Sportstudium aufgegeben hat, habe er keine Minute bereut.

Matthias Schmitz von „Schmitz & Sohn“ warb für das aus 14 Betrieben bestehende Netzwerk „Neusser Handwerk“. „Das Image der Handwerksberufe hat sich verbessert“, sagte Schmitz. Und er lobte seinen tüchtigen Azubi aus Aserbaidschan. Sascha Hermans ist es gewohnt, über 100 Bewerbungen zu bekommen, wenn er einen Tischler-Azubi sucht. Jetzt, wo er eine Lehrstelle im kaufmännischen Bereich zu besetzen hat, merkt auch er plötzlich, wie schwer das ist. Klaus-Dieter Pruss von der Unternehmensberatung „Social Phoenix“ sucht für sich und seine Mandanten ebenfalls junge Menschen, die sich zu Bürokaufleuten ausbilden lassen wollen.

Justine Michaela Starre, die Vorster Jungschützenkönigin 2018, zeigte den Besuchern ihr strahlendstes Lachen: Sie arbeitet im Reisebüro Plum und sagte: „Ich kann diesen Beruf nur empfehlen. Wenn man ein gutes Reisebüro hat, muss man nicht im Internet buchen.“

Schräg gegenüber stand Thomas Schröder, aber nicht als Brudermeister der Vorster Schützen, sondern als Mitarbeiter der ITK Rheinland, dem Kommunalen IT-Dienstleister in Neuss.

„Wir sind hier zum ersten Mal präsent, weil es zunehmend schwierig wird, gutes Personal zu finden“, sagte Schröder. Dominik Chinnow, der mit Mutter Stefanie gekommen war, hatte genaue Vorstellungen: „Ich würde am liebsten bei der ITK Rheinland anfangen.“

Leonie Piel und Luca Bäumer warben für ein Studium an der Europäischen Fachhochschule. Michelle Braun von der Sparkasse Neuss warb für den Klassiker, eine Ausbildung zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau. Ihre Argumente: „Der Job macht definitiv Spaß, ist sehr abwechslungsreich und die Bezahlung ist sehr gut.“

Ein durchaus markiger Spruch war auf einem Poster am Stand der Bundeswehr zu lesen: „Du kannst am Käfer schrauben oder am Tiger, Leopard oder Puma.“ Markus Lipka und Jeannette Kleist informierten über Jobs bei der Bundeswehr. Fazli Ternurovski, im dritten Lehrjahr bei der Firma Hügen, schwärmte jungen Leuten vom Beruf des Technischen Konfektionärs vor – viele Besucher dürften zuvor noch nicht einmal geahnt haben, dass es diesen Beruf gibt.