Sonderstellung für 350 Kilo Kunst
Die neueste Stele des Kunstwegs wurde eingeweiht. Der Weg soll eine kulturelle Verbindung der Stadtteile sein.
Kaarst. Vor wenigen Wochen wurde die neue Vorster Mitte nebst Einkaufszentrum und Bürgerpark feierlich eingeweiht. Jetzt wurde sie mit dem Aufstellen des zweiten Stelen-Kunstwerks komplettiert.
Der stellvertretende Bürgermeister Matthias Kluth überließ es dem Künstler, Einzelheiten zu seinem Werk zu verraten. Der als künstlerischer Berater in Kaarst tätige Helmut Blochwitz erläuterte das Kaarster Stelenprojekt, das in allen Stadtteilen als kulturelles, verbindendes Element installiert wird.
Dass mit Michael Kortländer ein renommierter Neusser Künstler dort seine eigens für Vorst geschaffene Arbeit präsentiert, freute den Kaarster Kulturmanager Klaus Stevens besonders: „Die Galerie Splettstößer stellte den Kontakt zu Michael Kortländer her, der diese Skulptur im Einklang mit der umgebenden Natur entwickelte.“
Der Name „Legato alla Natura“ kennzeichnet das florale Objekt, das die Handschrift von Kortländer eindeutig widerspiegelt: Die aus einer Fläche herausgearbeitete Skulptur offenbart vielschichtige Durchblicke und eine große Formenvielfalt. Der Künstler erläuterte sein Werk und forderte die Besucher des Bürgerparks auf, selbst den Kontakt zu seiner Arbeit aufzunehmen: „Sie eröffnet aus den unterschiedlichen Positionen einen neuen Blick auf die Natur. Sie rahmt und grenzt ab in gleicher Weise.“
Die neue Stelen-Skulptur stellt für den Künstler eine Premiere dar: Bisher arbeitete er mit Kartonagen, die nicht unter freiem Himmel ausgestellt wurden. Zwar diente dem Vorster Werk ein Kartonmodell als Vorlage, doch der Kaarster Metallbauunternehmer Wolfgang Blodau fertigte die Skulptur aus Cortina-Stahl, der schnell eine schützende Patina ansetzen soll.
Mit rund 350 Kilo Gewicht ist die Kortländer-Skulptur das schwerste Kunstwerk des Kunstwegs, auf dem jetzt 23 Stelen zu sehen sind. Wolfgang Blodau ist seit vielen Jahren für verschiedene Künstler aktiv. Seinen Arbeitseinsatz stiftete er zum Wohle seines Wohnortes: „Wir feiern in diesem Jahr unser 100-jähriges Firmenjubiläum. Da wollte ich etwas für die Stadt machen. Es ist schön, wenn man mit seinen Enkelkindern spazieren geht und ihnen sagen kann: Das habe ich angefertigt.“
Der gewählte Platz für die Stele gibt ihr eine Sonderstellung: Einem Solitär gleich steht sie in der Mitte eines runden Platzes im Bürgerpark, im Kreis sind Felsblöcke und Bänke um sie herum angeordnet.
Die Nähe zum Schützenplatz veranlasste die Vorster Bruderschaft, einen Teil der Kosten für diese Arbeit zu übernehmen, die Sparkasse steuerte einen Teil dazu und Kortländer verzichtete auf einen Teil seines Honorars.