Eishockey: Der fünfte Kantersieg in Folge
Die Eishockey-Regionalliga ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Neuss gewinnt in Herne gegen schwachen Gegner 14:0.
Neuss. Der Eishockey-Regionalligist Neusser EV feierte beim Gastspiel in Herne am Sonntagabend mit dem 14:0 (5:0, 2:0, 7:0) den fünften Sieg in Folge. Eigentlich ist es der NEV gewohnt, vor mindestens 1000 Zuschauern in Herne zu spielen. Doch das am Tabellenende stehende 1b-Team aus Herne erfährt im Gegensatz zur eine Klasse höher spielenden "Ersten" kaum Zuschauerzuspruch. Wahrscheinlich nur die 71 mitgereisten NEV-Fans unter den insgesamt 150 Zuschauern hatten wohl die fünf Euro Eintritt bezahlt.
Auch wenn sich die Herner mit vier Spielern aus ihrer "Ersten" verstärkt hatten, waren sie gegen den NEV chancenlos. Allerdings benötigte der Gast acht Minuten, um den richtigen Tor-Rhythmus zu finden. Nach dem ersten Drittel war beim Stand von 5:0 schließlich schon alles erledigt.
Im zweiten Abschnitt geschah zunächst lange Zeit nichts mehr. Bis NEV-Trainer Andrej Fuchs immer lauter wurde und damit nicht nur seine Spieler, sondern auch den NEV-Anhang wieder wachzurütteln wusste. In diesem Drittel schaffte der NEV lediglich zwei Treffer, stand aber bei Herner Gegenangriffen in der Abwehr wesentlich stabiler als zuletzt - wohl auch deswegen, weil Mannschaftskapitän Ronny Sassen nach seiner Matchstrafe von Düsseldorf wieder mitwirken durfte.
Wermutstropfen: In Herne herrschten geradezu erbärmlich schummrige Lichtverhältnisse in einer Halle, die entgegen der Ankündigungen wohl nur im Eingangsbereich renoviert wurde und zudem sechs Wochen zu spät für einen geordneten Saisonablauf wieder in Betrieb genommen werden konnte.
Drei Besonderheiten gab es an diesem Abend dennoch: Erstens schaffte der NEV in der 52. Minute bei einer 3:5-Unterzahlsituation durch Rob Campbel den Treffer zum 9:0 - was höchst selten vorkommt. Zweitens: NEV-Torhüter Andreas Schrills gelang nach einem Jahr endlich mal wieder ein Shutout. Und drittens: In den letzten vier Minuten gab der NEV noch einmal so richtig Gas und traf weitere fünfmal.
Bleibt die Frage: Ist der NEV nach vier Spielen mit zweistelligen Erfolgen so stark oder die Liga-Konkurrenz so schwach? Am kommenden Wochenende wird man mehr wissen, wenn das punktgleiche Königsborn sich mit dem NEV um Rang drei misst.
Glaubt man den Worten von NEV-Manager Rolf von der Heiden, dann setzt der NEV jetzt erst zum Höhenflug an. Torschützen: Holger Schrills (3), Rob Campbel (3), Daniel Hatterscheid (2), André Grein (2) sowie James Dreseler, Udo Schafranski, Boris Fuchs und Evgenij Kozhevnikov.