Galopp: Serko ist der lachende Dritte

Erster Renntag an einem Dienstag kann als Erfolg gewertet werden. Läufe werden in vier Ländern übertragen.

Foto: Ingel

Neuss. Und er war sich so sicher: „Nasibow macht das Rennen. Ich habe ihn studiert. Er hat die Form, den Jockey und die Konkurrenz ist auch nicht groß.“ Hätte der ältere Herr am Dienstagabend auf der Galopprennbahn mal lieber auf seine Enkeltochter gehört, die hatte den richtigen Riecher.

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Denn weder Opas Favorit Nasibow noch der von Rennkommentator Pan Krischbin als Mitkonkurrent eingestufte Tadhkeer überquerten im dritten Lauf als Sieger die Ziellinie. Als lachender Dritter entpuppte sich stattdessen Serko mit Esther Weißmeier im Sattel — wie von dem jungen Mädchen vor dem Start vorausgesagt. „Du wolltest ja nicht auf mich hören“, raunzte sie ihren Großvater enttäuscht an.

Den ersten Renntag an einem Allerwelts-Dienstag in der Geschichte der Rennbahn kann der Neusser Reiter- und Rennverein als Erfolg verbuchen. Zwar waren die unentwegt Fachzeitschriften wälzenden, selbst ernannten Pferdeexperten trotz milder Temperaturen weitgehend unter sich, dennoch war der Zuspruch in Ordnung und die Kasse klingelte.

Äußerst zufrieden waren nach dem zweiten Rennen, dem Preis von Laval, auch die Besitzer von Manisa. Nach dem überlegenen Sieg der Stute mit fast zwei Längen Vorsprung wurde die freudige Nachricht sofort per Handy an den heimischen Stall Kurdu in Düsseldorf übermittelt. Jockey Daniele Porcu blieb dagegen ebenso cool und gelassen wie sein Pferd, das zuvor bereits auf der Sandbahn nicht so aussah, als hätte es sich überanstrengt.

Da am Dienstag alle Rennen in Zusammenarbeit mit dem französischen Wettanbieter PMU über den TV-Sender Equidia live nach Frankreich, in die Westschweiz und sogar in Teile Spaniens übertragen wurden, genoss Neuss die Aufmerksamkeit von Pferdefreunden weit über die lokalen Grenzen hinaus.