Handball: Der TSV Dormagen schnuppert am Erfolg
Bundesligist TSV Dormagen verpasst bei Rhein-Neckar Löwen nur knapp die Sensation.
Mannheim. Beinahe hätte in der berühmten Wundertüte mal wieder ein unerwarteter Auswärtspunkt gelegen. Doch ganz reichte es am Ende dann doch nicht für den lediglich mit elf Spielern nach Mannheim gereisten Handball-Bundesligisten TSV Dormagen.
Beim 18:10 schien in der 26. Minute die Partie den erwarteten Verlauf zu Gunsten des Champions-League Qualifikanten Rhein-Neckar Löwen zu nehmen, dann aber kam der TSV dank fünf Toren in Folge zur Halbzeit auf 19:15 heran und schaffte das gleiche Kunststück vom 34:26 bis zum 34:31 im zweiten Abschnitt.
Als Sebastian Linder den 31. Treffer für die Gäste erzielte, schien 90 Sekunden vor dem Abpfiff eine Sensation nicht ausgeschlossen. Doch der zehnte Treffer des erneut überragenden "Löwen" Mariusz Jurasik sorgte für die Entscheidung. Angesichts der Ausgangssituation hätte aber wohl kaum jemand damit gerechnet, dass die Dormagener beim klaren Favoriten und Champions League-Teilnehmer so gut mithalten würden.
Eigentlich hätten nur neun Spieler im Bus nach Mannheim gesessen: Denn Denis Zakharov war im Mittwochtraining umgeknickt, ein Einsatz war mehr als fraglich. Der Russe meldete sich aber zurück und wartete mit sechs Treffern auf. "Denis hat seine Sache sehr gut gemacht", lobte Trainer Kai Wandschneider den nach der Saison scheidenden Linkshänder.
Eine zwingende Verpflichtung sorgte zudem dafür, dass Torwart Joachim Kurth mit dem Pkw nachreisen musste und erst kurz vor Spielbeginn in der SAP-Arena eintraf. Da Vitali Feshchanka verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte, begann Matthias Reckzeh in seinem vorletzten Spiel für den TSV.
Nach 20 Minuten kam dann Kurth, dessen Leistung Wandschneider mit dem einen Wort "bärenstark" bewerte. Letztlich war der Coach angetan vom "hervorragenden Kampf" seines gesamtes Teams.