Handball/DHC Rheinland: Fehlende Konsequenz im Spiel
25:38-Niederlage in Flensburg. Füchse Berlin leihen Fabian Böhm an den DHC aus.
Dormagen/Flensburg. Die beste Nachricht für Handball-Bundesligist DHC Rheinland in dieser Woche war, dass es keine Nachricht von weiteren Spielern mehr geben sollte. Bis Dienstag meldete sich keiner der aktuellen Akteure mehr beim Verein mit Wechselabsichten ab.
Und da am Dienstag die Wechselperiode für diese Saison endete, weiß man in Dormagen nun zumindest, mit welchen Spielern für den Rest der Saison, wie lange diese auch immer sein wird, man planen kann. „Wir wissen nun, dass wir einen Kader haben werden, mit dem man Bundesliga spielen kann“, zeigte sich auch Trainer Kai Wandschneider erfreut über die Nicht-Nachrichten.
Im Gegenteil: Die Chemiestädter erhalten einen weiteren Spieler hinzu. Bob Hannig, Manager des Tabellenzweiten Füchse Berlin, hatte ja bereits seit dem Bekanntwerden der Dormagener Insolvenz die Branche mit interessanten Rettungsphantasien für den Handball-Standort Dormagen auf Trab gehalten.
Nun machte der Füchse-Manager ernst und schickt Rückraumspieler Fabian Böhm als Leihgabe an den Rhein. Der vorläufige Insolvenzverwalter der Dormagener Dr. Dirk Andres freut sich über die personelle Verstärkung und das Engagement des Liga-Kollegen.
„Ich danke Bob Hanning und seinem Team für die wichtige Leihgabe und die Übernahme des Spielergehalts in voller Höhe. Wir können jede Unterstützung gebrauchen“, betont Andres, der weiterhin alle zur Verfügung stehenden Optionen für den DHC Rheinland prüft. Zusammen mit DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven ist Andres dabei, neue Sponsoren für den DHC Rheinland zu gewinnen, um den Spielbetrieb so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
„Ich kann nur hoffen, dass weitere Vereine dieser Idee folgen werden“, appelliert Bob Hanning an die weiteren Bundesliga-Clubs, „schließlich hilft es uns allen, wenn der DHC die Saison zuende spielen kann und die Chance bestehen bleibt, dass dieser wichtige Standort erhalten bleibt“.
Bevor Böhm jedoch zum DHC stoßen konnte, verlor der am Mittwochabend bei der favorisierten SG Flensburg/Handewitt deutlich mit 25:38 (13:18). Die Flensburger hatten dem DHC die Busfahrt in den hohen Norden finanziert. Von Beginn an lagen die Gastgeber vor 6 150 Zuschauern in Führung.
Das lag an der nicht konsequenten Dormagener Abwehr, aber auch an der mangelnden Chancenverwertung. Mit acht Treffern setzte sich Kentin Mahé auf DHC-Seite in Szene, der für sein fantastisches Rückhandtor zum 22:35 Beifall von den Zuschauern erhielt. Sein Debüt feierte Linksaußen Johannes Clausing, der drei Treffer erzielte.
DHC: Vortmann, Schlingmann (27.-39.); Szczesny (1), Immel, Plaz, Wernig (4), Linder (1), Clausing (3), Mahé (8), Lindt, Tesch (2), Lochtenbergh (1), Konitz (5/3).