Handball: Erste Halbzeit kostet TSV den Sieg
Dormagener Zweitligist vergibt bei der 25:29-Niederlage gegen den ASV Hamm sechs Strafwürfe.
Dormagen. „Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren“, sah TSV-Trainer Jörg Bohrmann die vergebenen Chancen bereits vor der Pause als wesentlichen Grund für die 25:29-Niederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen an.
„Wenn wir unsere Möglichkeiten genutzt hätten, dann wären wir mit einer 16:10 statt 12:10-Führung in die Kabine gegangen.“ Neben mehreren frei vergebenen Würfen patzten vor allem die Siebenmeterschützen: Hamms Torwart Tomas Mrkva wehrte bis zur 20. Minute alleine fünf Strafwürfe ab. Robin Doetsch traf eine Minute vor der Halbzeit erstmals von der Linie.
Nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste die Partie mit vier Treffern in Folge, wobei sich drei Mal hintereinander Hamms bester Werfer Julian Possehl durchsetzte. Erst in der 38. Minute konnten die Dormagener nach Dennis Marquardts Tor wieder jubeln. Der Kapitän und Robin Doetsch im Wechsel sorgten nach einer Dreiviertelstunde für den 19:19-Ausgleich.
Zu einer erneuten Führung der Gastgeber sollte es aber nicht kom men, der ASV legte immer einen Treffer vor. Andreas Simon, in der letzten Saison noch in Diensten der Westfalen, glich letztmals zum 23:23 aus. Nach erneut vier Treffern in Folge feierte der mitgereiste Anhang Hamms ersten Saisonsieg.
Erleichtert war denn auch Kay Rothenpieler nach dem Erfolg: „Das war ein Arbeitssieg nach einem harten Spiel. Zum Glück hatten wir einen ausgezeichneten Torwart.“ Die Dormagener Taktik mit der engen Deckung gegen Hamms bislang beste Werfer Ondrej Zdrahala und Marian Orlowski passte dem ASV gar nicht.
Der frühere Dormagener Zdrahala ging völlig leer aus und scheiterte auch mit zwei Siebenmetern an Sven Bartmann. Und Orlowski musste sich mit zwei Treffern begnügen. In die Bresche sprang freilich der von der TSV-Deckung nicht aufmerksam genug bewachte Julian Possehl auf der rechten Seite. Hinzu kam später das doppelte Kreisläuferspiel, vor dem Bohrmann intensiv gewarnt hatte.
Auf der anderen Seite machte sich bemerkbar, dass die langen Abwehrspieler in der 6:0-Formation ein Dormagener Anspiel an den Kreis kaum zuließen. Da Max Bettin einen Tag vor seinem 20. Geburtstag nicht gleichermaßen zielte wie in den ersten beiden Begegnungen, ging Torgefahr aus dem Rückraum fast nur von Dennis Marquardt aus.
„Mit einer Angriffseffektivität von unter 50 Prozent können wir nicht gewinnen“, sagte Bohrmann, der auch seine Enttäuschung über die Zahl der Besucher nicht verbergen konnte: „Die ganze Mannschaft hatte mit mehr als 1100 Zuschauern gerechnet.“
Wer nicht den Weg ins TSV Sportcenter gefunden hatte, der verpasste ein packendes Handballspiel mit einer ungemein kämpfenden Dormagener Defensive. Das nächste Heimspiel steht am Freitag, 19. September, 19.30 Uhr gegen den TV Hüttenberg an. Zuvor spielt der TSV am kommenden Samstag beim Mitaufsteiger SV Henstedt-Ulzburg.
Dormagen: Jäger (bei einem Siebenmeter), Bartmann (11 Paraden); Bettin (1 Tor), Genz (2), Plaz, Simon (1), Eisenkrätzer (2), Doetsch (4/3), Kübler (2), Damm (2), Blos (3), Strosack (2), Hüter, Marquardt (6).