Handball in Dormagen - Mann mit dem Hammer kommt nach 40 Minuten
Bundesligist TSV Dormagen bricht in der Schlussphase gegen die Rhein-Neckar Löwen ein und unterliegt deutlich mit 23:35 (12:14).
Dormagen. Lange Zeit hielt der TSV Dormagen die Partie gegen die favorisierten Rhein-Neckar Löwen offen und zeigte gelungene Spielzüge inklusive dem sehenswerten Kempa-Anspiel von Neuzugang Konstantinos Chantziaras, der einfliegende Christoph Schindler traf zum 10:10 in der 25. Minute.
Das Gäste-Team steigerte sich allerdings im zweiten Abschnitt und wusste die schwindenden Kräfte bei den Hausherren auszunutzen. Vor allem Linksaußen Uwe Gensheimer stellte dabei seine Torgefährlichkeit unter Beweis. Dank des gelungenen Konterspiels siegten die Löwen mit 35:23 (12:14) deutlicher, als es der Spielverlauf hergab.
Die 2565 Zuschauer sahen eine über lange Phasen spannende Begegnung, bei der die Dormagener zum dritten Mal hintereinander 23 Tore erzielten. Nach den zwei Remis gegen Stralsund und in Wetzlar gab es aber am Samstag die erste Niederlage im Sportcenter seit zwei Monaten, weil die Rhein-Neckar Löwen auch personell immer noch nachlegen konnten.
Im Gegensatz zum TSV, der aufgrund der Ausfälle von Michiel Lochtenbergh und Max Holst auf Linksaußen wiederum experimentieren musste. Zudem fehlte nach wie vor mit Szabolcs Laurencz die Alternative im rechten Rückraum. Hier stellte aber Chantziaras nachdrücklich unter Beweis, dass er dem Aufsteiger weiterhelfen wird.
Die Knackpunkte des Spiels: Mariusz Jurasik traf zur 14:12-Pausenführung für die Gäste, als die Zeit bereits abgelaufen war. Bei seinem direkten Freiwurf stand die Dormagener Mauer unglücklich. Beim Stand von 16:20 war es Chantziaras, der sein Team mit zwei schnellen Würfen wieder heranbrachte.
Doch dann mussten Florian Wisotzki und anschließend Maciej Dmytruszynski für zwei Minuten vom Feld. Die personelle Überlegenheit nutzten die Gäste eiskalt aus und setzten weiter nach.
Da nutzte es auch nichts, dass TSV-Trainer Kai Wandschneider bereits in der 50. Minute den in der ersten Halbzeit starken Vitali Feshchanka herausnahm und mit Nils Meyer den siebten Feldspieler brachte. Wandschneider stoppte die taktische Variante, nachdem Gensheimer zum 18:26 ins leere Tor getroffen hatte.
"Wir waren in der ersten Hälfte auf Augenhöhe", stellte der Coach später fest, "aber ab der 40. Minute kam der Mann mit dem Hammer." Da waren die Spieler nach der kraftraubenden Aufholjagd in Wetzlar am Mittwoch und aufgrund der Verletztenliste einfach ko.
Wandschneider: "Ich bin natürlich etwas traurig darüber, dass die Niederlage so hoch ausgefallen ist, aber ich kann niemand einen Vorwurf machen. Jetzt gilt die ganze Konzentration dem Spiel in Essen. Ich hoffe, dass uns dort viele Fans begleiten, denn natürlich wäre es wichtig, wenn wir die Hinrunde mit zehn Pluspunkten beenden könnten."
Das Spiel bei Tusem Essen findet am Samstag, 20. Dezember, um 17 Uhr im Sportpark "Am Hallo" statt.