Handball: Neuanfang mit Richard Ratka

Der neue Coach hofft mit dem DHC Rheinland auf eine „sorgenfreie Saison“ in der 2. Liga.

Dormagen. Der DHC Rheinland will mit Richard Ratka als Trainer einen Neuanfang in der 2. Handball-Bundesliga in Angriff nehmen. Der 47-Jährige, zwischen 1998 und 2010 Coach bei der HSG Düsseldorf, dem VfL Gummersbach und GWD Minden, erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag.

„Da ist in den letzten Tagen so einiges auf mich eingestürmt, inzwischen kann ich aber ganz gut beim DHC mitreden“, erzählt der Mettmanner („Ich fühle mich als Rheinländer“) von den Vertragsverhandlungen mit DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven. „Die Verpflichtung von Richard Ratka war kein Alleingang von mir, sondern ist mit allen Gesellschaftern abgestimmt“, berichtet Lieven. Pascal Mahé, der zuletzt als Favorit für den Trainerposten in Dormagen gehandelt wurde, soll sich weiter um die Jugendarbeit beim TSV Bayer kümmern.

Und die wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, denn die finanziellen Möglichkeiten sind bei einem Etat von knapp über einer Millionen Euro begrenzt. Hinter einer bundesligaerfahrenen ersten Sieben sollen eigene Talente oder mit Zweitspielrechten ausgestattete Spieler von Kooperationsvereinen aus der Region den Kader auffüllen. Darüber hinaus plant Lieven weiterhin, japanische Akteure einzubinden.

„Der finanzielle Rahmen ist eng abgesteckt, aber ich kann hier auf bestehende, äußerst professionelle Strukturen aufbauen“, erklärt Ratka, worin er den Reiz seiner neuen Aufgabe sieht. Mit den Spielern, die dem DHC treu bleiben, sowie den Neuzugängen Björgvin Holmgeirsson, Jendrik Meyer und vor allem David Breuer verfüge er über einen Gerüst, auf dem sich aufbauen lasse. Bis zum Trainingsstart Mitte Juli gehe es nun darum, Alternativen für alle Positionen zu finden. Nachholbedarf sieht Ratka vor allem am Kreis und in der Rückraummitte.

Eine „sorgenfreie Saison“ hat er als Ziel ausgegeben — was mit der Hypothek des wegen der Insolvenz auferlegten Acht-Punkte-Abzugs nicht so leicht sein werde. „Die neue eingleisige 2. Liga ist nur ganz schwer einzuschätzen. Außer Minden, das seinen Etat weiter erhöht hat, gibt es keinen Favoriten, keines der Teams fühlt sich als Abstiegskandidat“, sagt Ratka.

Die sechswöchige Vorbereitungszeit will der Coach, der zuletzt ein Jahr Auszeit vom Handball genommen hat, nutzen, um aus alten und neuen Spielern eine Mannschaft zu formen. „Fest steht: Bei 38 Ligaspielen werden wir auf die jungen Leute zurückgreifen müssen. Das macht uns als Verein attraktiv, denn wir können Spielzeiten garantieren“, so Ratka. „Wir wollen den Handball in Dormagen wieder salonfähig machen“, wähnt sich auch Vereinsboss Heinz Lieven auf dem richtigen Weg.