VfR Neuss: Klub will nicht ins Jahnstadion
Der VfR Neuss plant eine Demo für den Erhalt der alten Heimstätte. Der Präsident geht derweil davon aus, dass der VfR für die kommende Saison ein schlagkräftiges Team zusammenbekommt.
Neuss. Der VfR Neuss will sich mit den Plänen der Stadt, die Bezirkssportanlage am Derendorfer Weg zu verkaufen, um dort Platz für einen Investor zu schaffen, nicht abfinden. Im Vorfeld der Sportausschusssitzung am Donnerstag plant der Verein daher, mit Jugendsportlern und Betreuern eine Demonstration vom Hauptbahnhof zum Rathaus durchzuführen.
„Diese grüne Lunge muss erhalten bleiben, nicht nur für den Fußball“, sagt VfR-Präsident Reinhard Josef Wendt. Die Neusser Filiale des Autohauses Gottfried Schultz, der das Grundstück von der Stadt angeboten wurde, könne er sich auch sehr gut hinter dem Aschenplatz vorstellen.
Dem von der Verwaltung ins Auge gefassten Umzug ins Jahnstadion kann Wendt überhaupt nichts abgewinnen: „Es gibt dort keine richtigen Umkleiden, und die Tribüne entspricht nicht unseren Anforderungen. Ich gehe davon aus, dass wir auch in der Bezirksliga bis zu 500 Zuschauer haben werden, die zwangsläufig Lärm verursachen — was zu Ärger mit den Anwohnern im neuen Wohnviertel am Marianum oder dem Lukaskrankenhaus führen muss.“
Der Präsident würde es vorziehen, wenn Geld in die Sanierung des Stadions an der Hammer Landstraße investiert wird.
Dass der VfR Neuss nach dem Zwangsabstieg in die Bezirksliga für die kommende Saison überhaupt ein schlagkräftiges Team zusammenbekommt, davon geht Wendt mittlerweile fest aus: „Wir haben 13 zum Teil sehr gute Spieler, brauchen bis zum Meldeschluss am 30. Juni aber natürlich noch weitere.“ Gehälter würden künftig keine mehr gezahlt, allenfalls Fahrtkosten werde man erstatten können. „Vielleicht ist eine kleine Erfolgsprämie drin, wenn die Mannschaft sportlich gut abschneidet“, erzählt der Vereinschef.
Große Sprünge kann der VfR nach dem im März eingeleiteten Insolvenzplanverfahren nicht machen. Eine notwendige Schuldenregulierung mit den Gläubigern sei noch nicht in trockenen Tüchern. Dennoch ist Wendt optimistisch: „Es wird schwer, aber wir packen das und werden notfalls in Raten zahlen.“