Radsport/"Spurt in den Mai": Beikirchs große Abschiedsparty
Der Spurt in den Mai steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Büttgeners, der seine Karriere beendet.
Kaarst. Was für Boris Becker der grüne Rasen von Wimbledon war, ist für Andreas Beikirch das Lattenoval im Sportforum Büttgen. Drei Jahrzehnte hat der inzwischen 40-Jährige den Radsport im Allgemeinen und die lokale Kaarster Doppel-Veranstaltung Spurt in den Mai im Besonderen geprägt wie kein anderer. 17 Siege auf der Bahn und fünf auf der Straße sind in seiner Biografie aufgelistet.
Aber jede große Karriere geht einmal zu Ende. Die von Beikirch wird nach der Zieleinfahrt des diesjährigen Straßenrennens am 1. Mai der Geschichte angehören. Denn der Büttgener wird sich bei seinem Abschied einmal mehr sowohl im Sportforum als auch beim Rennen auf der Straße einen Tag später in den Sattel setzen.
Und das, obwohl er mit seinen Fans am 30. April ab 22 Uhr bei Freibier reinfeiern will. Zum Glück für den Sechstage-Spezialisten starten die Profi-Rennen am 1. Mai erst ab 18 Uhr. Der zehnfache Deutsche Meister will zum Abschluss nach Möglichkeit noch zweimal auf dem Treppchen stehen.
Dass der VfR Büttgen zum ursprünglichen Doppel-Termin zurückgekehrt ist, hat einen guten Grund: City & Bike, wie sich die Veranstaltung ab 2004 nannte, gibt es nicht mehr, die Geschäfte bleiben am Maifeiertag geschlossen. "Die erhofften Synergieeffekte haben sich doch arg in Grenzen gehalten", erklärt Rolf Toepel von der Interessengemeinschaft Büttgen.
Es habe keine Schnittmengen bei Sportfans und Shopping-Kunden gegeben, der verkaufsoffene Feiertag habe sich daher schlichtweg nicht gelohnt. Stattdessen wollen die Büttgener Geschäftsleute jetzt eine Woche später, am Sonntag, 9. Mai, ihr Läden öffnen, wenn die Automesse Kaarst Autal nach ihrem Umzug aus der Stadtmitte in Büttgen Premiere feiert.
Demnach wird sich eine Woche zuvor wieder alles auf den Radsport konzentrieren. Und da greift der Veranstalter beim Spurt in den Mai unter anderem auf das im Vorjahr eingeführte Omnium der Asse zurück. Dabei müssen fünf Spitzenteams am Abend in kurzweiligen Einzelrennen ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen.
Die ganz großen Namen werden dann aber fehlen, Vorjahressieger Danilo Hondo etwa muss auf Order seines Rennstalls einer anderen Startverpflichtung nachkommen. Neben Beikirch dürfen sich die Anhänger des Radsports aber dennoch auf Fahrer wie Lars Teutenberg, Alexander Aeschbach, Sven Krauß oder die VfR-Eigengewächse Patrick Oeben und Max Stahr freuen.
Im Rahmenprogramm werden sich die Speedskater aus Düsseldorf auf der Inlinebahn einen Einlagewettbewerb liefern. Beim nicht ganz ernst zu nehmenden Oldstar-Race treten noch einmal ehemalige Weggefährten von Andreas Beikirch wie Kurt Betschart, Stefan Steinweg oder Gerd Dörich gegeneinander an, eventuell kommt auch Erik Zabel.
Von 13 bis 22 Uhr werden am 1. Mai dann die Straßenrennen mit dem Berliner Platz als Start- und Zielbereich ausgetragen.
Vom "Ersten Schritt", einer Talentsichtung, über ein Trike-Rennen (Dreiräder mit tiefem Sitz und breiten Reifen) bis hin zu den Hauptrennen ab 18 Uhr wird den Zuschauern ein prall gefülltes Programm mit nicht weniger als 15 verschiedenen Starts angeboten, das durch Aktionen der Fußballer des VfR Büttgen oder der Skaterhockeyspieler der Crash Eagles Kaarst abgerundet wird.