350 Unterschriften gegen den Frischemarkt

Einzelhändler, FDP, SPD, UWG und Zentrum machen gegen Ostara mobil.

Osterath. 600 Unterschriften hat der Werbe- und Interessenring Osterath bereits im vergangenen Jahr Bürgermeister Dieter Spindler übergeben: Alle Unterzeichner drückten damit ihren Unmut über die Ansiedlung eines Frischemarkts auf dem Ostara-Gelände in Osterath aus. Die Planung ist seither fortgeschritten. Dass die Zustimmung zu dem Projekt, das CDU und Grüne als Teil der Neuentwicklung des Ostara-Gebiets mit 250 Wohneinheiten betrachtet, nach wie vor auf Ablehnung stößt, wollen die Einzelhändler gemeinsam mit FDP, SPD, UWG und Zentrum deutlich machen.

In einer Wurfsendung im Dezember hat die Protestgemeinschaft ihre Kritik an der Planung, die gefürchteten Auswirkungen auf den Verkehr („Verkehrschaos“) und Einzelhandel dargestellt. Ihr Fazit: „Der Untergang des alten gewachsenen Ortskerns mit seiner Vitalität und seinem vielfältigen Einzelhandel ist programmiert.

Auch in den Geschäften wurde das Info-Blatt ausgelegt, wo die Kritiker zudem das Gespräch mit den Kunden suchten. Sie hätten überrascht, teilweise auch erschrocken reagiert, teilt Thomas Gabernig mit, Vorsitzender des Werbe- und Interessenrings (WIR) Osterath. Viele seien davon ausgegangen, dass auf dem Gelände ein Einkaufszentrum im Stil von Real mit einem breiten Warensortiment entstehe, nicht aber ein Lebensmittelmarkt auf etwa 4100 Quadratmetern Verkaufsfläche, berichtet Reinhard Paschmanns, der stellvertretende WIR-Vorsitzende. Die Kunden im Zentrum wollten auf das bestehende Angebot nicht zugunsten eines „neuen, überdimensionierten Lebensmittelmarkts“ verzichten.

Wie groß der Widerstand ist, lässt sich laut Gabernig kaum in Zahlen messen. Viele Osterather hätten den Appell „Frischemarkt Osterath — Nein Danke“ direkt in den Bürgerbüros oder in der Verwaltung abgegeben. In den Osterather Geschäften wurden 350 Stimmen gesammelt, von denen sich 95 Prozent der Befragten gegen den geplanten Frischemarkt und für eine Neuplanung aussprachen.