5200 Besucher beim Cabrio-Salon
Die Premiere des Cabrio-Salons begeisterte mit toller Atmosphäre und schönen Autos.
Ob der kleine Fiat 500 C mit Faltdach für 13 000 Euro oder das Liebhaberauto, Bugatti Vitesse, für rund 2,1 Millionen Euro — die Alten Schmiedehallen auf dem Areal Böhler waren am Wochenende der Hotspot für alle Autoliebhaber. 30 Händler, etwa der Marken Jaguar, Maserati, Tesla, Ferrari und Porsche, stellten beim ersten Cabrio & Sportscars Salon in Büderich neue und gebrauchte Modelle vor. Und rund 5200 Besucher konnten sich dort nicht nur informieren, Probesitzen und -fahren, sondern auch ihr Objekt der Begierde kaufen.
Die Idee für diesen Salon sei dem Veranstalter Michael Jacoby vor einiger Zeit auf der Nobelmeile Kö gekommen: „Schnelle, teure Autos drehen dort zu Hauf ihre Runden. Doch eine regionale Verkaufsausstellung für exklusive Cabriolets und Sportwagen fehlte bislang.“ Und so fiel am Wochenende der Startschuss für die inzwischen dritte Messe, die unter der Regie von Jacoby in den vergangenen drei Jahren ins Leben gerufen wurde. Wie die Rheingolf Messe und der SUV Salon ist auch der Cabrio & Sportscars Salon eine Besuchermesse, die mehr auf Qualität und weniger auf Quantität setzt. „Mit dieser Art von Messe hat Meerbusch auf dem Areal Böhler eine Nische gefunden und besetzt“, erklärt die Wirtschaftsförderin der Stadt Meerbusch, Heike Reiß.
So konnte sich das Areal Böhler als Messestandort in den vergangenen vier Jahren etablieren und zieht inzwischen kleine, feine Messen, die vor allem auf den Charme der alten Industriegebäude setzen. Neun große Messen, darunter erstmals die Ernährungsmesse „Veggie-World“ und die „Polis“, eine Messe zum Thema Stadtentwicklung, finden in diesem Jahr dort statt. Zudem viele Hausmessen, Firmenveranstaltungen sowie Filmdrehs und Fotoshootings. Auch wenn sich Meerbusch nicht als Konkurrenz zur Messe Düsseldorf verstehe, sei diese Entwicklung positiv für den Wirtschaftsstandort Meerbusch, betont Reiß.
Wegen der „angenehmen Atmosphäre“ hatte es auch das Ehepaar Sigmund und Erika Bigott zum Autosalon gezogen. Und auch aus einem sehr praktischen Grund: „Wir suchen ein neues Cabrio“, sagte Sigmund Bigott. Zwar wurde der Fiat 500C als „ganz süß“ empfunden, doch die wahre Liebe ist eine andere: „Wir halten nach Sportwagen aus den USA Ausschau. Da stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Sigmund Bigott
Viel Publikum gab es aber auch bei einem Klassiker aus England. Am Jaguar-Stand setzte sich Martin Karst gleich mal hinters Steuer eines roten F-Type, Convertible 5.0 V8R, Cabrio. Die 550 PS kosten 130 000 Euro. Und seine Frau zückte dann noch das Handy. „Das Foto schicken wir einem Kollegen von mir, der sich dieses Modell gerade bestellt hat, das aber noch nicht eingetroffen ist. Ich bin also schneller“, erklärte Karst mit einem Augenzwinkern. Doch er selbst liebäugelt mehr mit einem Oldtimer. „Ein alter Porsche, das wäre ein Traum.“
Wie sich Träume in der Realität anfühlen, testete der 19-jährige Gerrit Büttgenbach. Der rollte nach einer 25-minütigen Probefahrt mit einem GranCabrio, MC Stradale von Maserati wieder in die Halle. Das Fahrgefühl? „Unbeschreiblich!“, sagte der junge Mann, der selbst einen Golf fährt, aber durch den Mercedes SL seines Vaters schon mit dem Thema Sportwagen vertraut ist. Innerhalb von 4,5 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen zu können, hat aber seinen Preis. Das Sondermodell mit verbauten Karbonteilen und 460 PS liegt bei rund 160 000 Euro.
Etwas bodenständiger und zudem kreativ ging es am Stand des Meerbuscher Autohauses Nauen zu. Ein Käfer-Cabrio, bemalt von der Künstlerin Ekatarina Moré, wurde dort gleich am ersten Messetag verkauft.