65 Fahrer tappen in die Radarfalle

Die Zwischenbilanz zeigt, dass sich 97,5 Prozent der kontrollierten Autofahrer an das Tempolimit hielten.

Foto: Ulli Dackweiler

Bis gestern Nachmittag hat die Polizei in Meerbusch 2,5 Prozent der kontrollierten Verkehrsteilnehmer ein Bußgeld wegen überhöhter Geschwindigkeit in Rechnung gestellt. Von den insgesamt 2621 erfassten Autos waren 65 zu schnell. „Am eiligsten hatte es ein Verkehrsteilnehmer, der mit 89 Stundenkilometer gemessen wurde, wo 50 erlaubt waren“, erklärte eine Polizeisprecherin. Ein Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot sind die Folgen. Der Fahrer wurde von einem Radarwagen des Rhein-Kreises Neuss fotografiert.

Die Polizei blitzte gestern an drei Standorten: morgens in Lank-Latum auf der Uerdinger Straße, am frühen Nachmittag in Osterath auf der Krefelder Straße und am späten Nachmittag in Büderich auf der Niederlöricker Straße. Die Standorte hatten die Meerbuscher der Polizei selbst vorgeschlagen.

„Wir achten nicht nur auf die Geschwindigkeit der Fahrer, sondern auch darauf, ob beispielsweise ein Handy während der Fahrt benutzt wird oder Insassen des Fahrzeugs nicht angeschnallt sind“, erklärt Polizeihauptkommissarin Sonja Schmidt. „Denn wer bei Tempo 50 auch nur zwei Sekunden auf sein Handy guckt, legt 30 Meter im Blindflug zurück.“

Dafür hat sich ein Beamter an der Krefelder Straße am Mittag einige hundert Meter vor der Radarfalle postiert. „Das ist unser ,Petz-Posten’“, sagt Schmidt. Das Funkgerät von Polizeihauptkommissar Josef Goergens knackt, der „Petzposten“ meldet sich. Er meint gesehen zu haben, dass in dem Kleinwagen nicht alle Insassen angeschnallt waren. Goergens hebt die rote Kelle, tritt auf die Straße, hält den Kleinwagen an, wirft einen kontrollierenden Blick ins Fahrzeug. Alle angeschnallt, der Fahrer war nicht zu schnell. Der Wagen darf weiter fahren. Vier andere Fahrer werden an dem Standort verwarnt. Mit Tempo 70 statt mit 50 war der Schnellste dort unterwegs. Macht ein Bußgeld von 35 Euro und eine Ermahnung. Nur einen Stundenkilometer drüber, und es wäre nicht so glimpflich abgelaufen. Dann hätte es ein deutlich höheres Bußgeld und einen Eintrag in die Flensburger Kartei gegeben. „Wir wollen mit der Aktion ein Bewusstsein für die Gefahren des Rasens schaffen“, sagt Schmidt. „Geschwindigkeit ist weiterhin Killer Nr. 1 auf unseren Straßen.“

Die meisten Angehaltenen zeigten sich einsichtig, berichtet Polizeikommissar Björn Lizak. „Nur einer hat sich beschwert, dass die Polizei sich lieber um Wichtigeres kümmern solle, zum Beispiel, Einbrecher zu fangen.“ Lizak bleibt ruhig, erklärt dem Fahrzeugführer, dass es auch Großaktionen der Polizei gegen Einbrecher gebe.

In Lank-Latum stoppt die Polizei nur zwei Autofahrer — der Schnellste fuhr 43 in der 30er-Zone.