Abfallsünder: Entrümpelung im Grünen
Ordnungsbehörde setzt auf präzise Zeugenhinweise.
Meerbusch. Abfallsünder gibt es auch in Meerbusch. Der jüngste Fall: Ein Düsseldorfer Entrümpelungsunternehmen hatte seinen Auftrag in Meerbusch pflichtbewusst erledigt, eine Wohnung ausgeräumt und vom Kunden die Rechnung kassiert. „Das war’s aber dann auch mit dem Pflichtbewusstsein“, sagt Heiko Bechert, Fachbereichsleiter Sicherheit, Ordnung und Umwelt in der Stadtverwaltung. Die Fracht entsorgte der Lkw-Fahrer auf freiem Feld in Meerbusch.
In diesem Fall notierte ein Passant das Kennzeichen des Wagens und informierte die städtische Ordnungsbehörde. Doch die Ermittlung und Bestrafung des Umwelttäters ist damit keineswegs sichergestellt. „In solchen Fällen haftet laut Gesetz nicht automatisch der Fahrzeughalter“, sagt Heiko Bechert.
„Deshalb brauchen wir neben dem Autokennzeichen, wenn möglich auch Tatzeit und Ort eine präzise Personenbeschreibung.“ Erst so bekämen die Ermittlungsbehörden eine sichere Handhabe, um ein Umweltvergehen hieb- und stichfest nachzuweisen und zu ahnden. „Leider fehlen uns diese Angaben bei vielen Hinweisen.“ Anonyme Anzeigen, wie sie im Ordnungsamt ebenfalls häufig eingingen, hätten gar keine Chance auf Erfolg.
Mitarbeiter der Stadt stoßen im freien Gelände regelmäßig auf rücksichtslos abgekippte Abfälle und Unrat. „Kurioserweise handelt es sich dabei immer wieder um Dinge, die auf unserem Wertstoffhof kostenlos hätten entsorgt werden können“, sagt Dana Frey vom Umweltamt.
Seit dem vergangenen Sommer können die Meerbuscher auf der modernen Anlage an der Berta-Benz-Straße in Strümp Altpapier, Metallschrott, Elektroschrott, auch Altglas und Altkleider problemlos abliefern. Sperrgut und Grünabfall nehmen die Mitarbeiter der Betreiberfirma Schönmackers in Strümp bis zu einer Menge von 1,5 Kubikmeter pro Tag ebenfalls kostenlos mit.
Seit Mitte Januar macht obendrein das Schadstoffmobil des Rhein-Kreises Neuss auf dem Wertstoffhof Station, um ausrangierte Lacke, Farben, Öle oder Leuchtstoffröhren abzuholen. Hinzu kommen die regelmäßigen Sperrgutabfuhren. „Wir haben hier in Meerbusch ein gut funktionierendes Zusammenspiel. Es lebt allerdings davon, dass jeder seinen Beitrag leistet“, betont Bechert.
Die Meerbuscher legen seiner Erfahrung nach großen Wert auf eine saubere Stadt. „Unser Kontakt mit den Bürgern ist eng, wir haben täglich viele Anrufer“, sagt Bechert. Mit besonderem Druck werde nach den Tätern gesucht, wenn im freien Gelände oder auch an den Standorten der Wertstoffcontainer Stoffe abgelagert werden, die das Grundwasser gefährden könnten. Hier droht den Verursachern ein Bußgeld bis zu 50.000 Euro.