Theateraufführung am Sonntag „Herdmanns“ im Wasserturm

Theatergruppe St. Pankratius zeigt „Hilfe, die Herdmanns kommen“.

Bei der Generalprobe zu „ Hilfe, die Herdmanns kommen“: Eugenia und Ralf Herdmann als Maria und Josef mit den Engeln.

Foto: ena

Hirte Herbert soll lauter sprechen. „Ich weiß, dass du das kannst“, ermuntert Michaela Heereman den neunjährigen Caspar, der einen der Hirten spielt. Überhaupt – die Hirten: „Ihr verschlaft ständig euren Auftritt“, kritisiert die Regisseurin. Aber dann – im nächsten Anlauf – ist Hirte Herbert auf Zack und laut und deutlich zu hören: „Ich habe überhaupt kein Kostüm!“, sagt er und schaut triumphierend zu seinen Mit-Hirten.

Was in der Generalprobe für das Theaterstück „Hilfe, die Herdmanns kommen“ im Pfarrzentrum von St. Pankratius in Bösinghoven noch nicht optimal lief, hat bei der Premiere am Sonntag umso besser geklappt. „Die Kirche war rappelvoll, das Ganze lief wie am Schnürchen. Alle waren voll auf Sendung, und das Publikum ist total mitgegangen“, erzählt Michaela Heereman, die das Stück mit Elisabeth Jatzkowski seit Februar einstudiert hat. „Hoffentlich läuft es am Sonntag im Forum Wasserturm genauso gut.“

Dann fallen dort die schrecklichen Herdmann-Kinder ein: Sie lügen, klauen, prügeln sich, rauchen ständig Zigarre. Und irgendwie haben sie es auch noch geschafft, im Krippenspiel die Hauptrollen zu ergattern. Obwohl sie von Jesus und Co. noch nie gehört haben. Die Gemeinde ist empört! Das kann ja nur eine Katastrophe werden...

„Wir haben dieses herrlich schreckliche Stück vor 20 Jahren zum ersten Mal aufgeführt“, erinnert sich Elisabeth Jatzkowski. Damals spielte Michaela Heeremans Tochter Marie die Rolle der furchtbaren Eugenia Herdmann. In diesem Jahr ist die mittlerweile 30-Jährige noch immer dabei, inzwischen als Mutter Barbara Bradley. Ihr „Ehemann“ Bob wird von Christoph Schoenauer gespielt. Der heute 35-Jährige war damals der coole Ralf Herdmann.

Die Theatergruppe
besteht aus 25 Kindern

Die Theatergruppe St. Pankratius gibt es seit 1981. „Damals haben wir mit einem Krippenspiel angefangen“, erzählt Jatzkowski. Und obwohl die Gemeinde zu den kleinen in Meerbusch gehört, schaffen es Elisabeth Jatzkowski und Michaela Heereman seit so vielen Jahren, regelmäßig eine große Aufführung auf die Beine zu stellen. „Unser letztes Stück haben wir vor zwei Jahren aufgeführt“, sagt Heereman.

In diesem Jahr besteht die Theatergruppe aus 25 Kindern zwischen fünf und 17 Jahren, hinzu kommen die erwachsenen „Ehemaligen“. Außerdem im Team: Christian Gesse, der für die Technik verantwortlich und somit für die Aufführungen unentbehrlich ist.

Auf der Bühne prügeln sich die Herdmann-Kinder mal wieder. Eugenia Herdmann versteckt sich auf dem Klo und zieht an ihrer Zigarre. „Das ist meine zweite Aufführung mit der Gruppe“, erzählt Lea alias Eugenia nach der Probe. „Ich bin schon ein bisschen aufgeregt.“ Am Sonntag wird die Zehnjährige deshalb auch wieder ihren Glücksbringer in der Hosentasche haben: einen Kleeblatt-
Anhänger.