Fahrrad-Serie Mit dem Fahrrad Büderich erkunden

Unsere Radtour durch den Stadtteil führt vorbei an Bauwerken und Objekten.

Haus Meer: Landschaftsarchitekt Josef Clemens Weyhe hat das Gartendenkmal entworfen. Es ist in Privatbesitz und nur bei Parkspaziergängen erlebbar.

Foto: Christoph Reichwein/Christoph Reichwein (crei)

In Büderich gibt es viel Kultur zu entdecken. Manche Plätze oder Objekte sind offensichtlich, andere sieht man nur, wenn man genau hinschaut. Man kann die einzelnen Punkte gut per Rad erreichen, zu Fuß liegen sie oft zu weit von einander entfernt. Wir stellen eine Route vor, die man an einem Nachmittag bewältigen kann.

Start ist an Haus Meer. Immerhin hat dieser Ort der Stadt ihren Namen gegeben. Hier gab es schon im frühen Mittelalter eine Motte, also eine aus Holz errichtete Burg. Im Jahr 1166 gründete Hildegundis von Meer ein Prämonstratenserkloster, das nach wechselvoller Geschichte 1802 säkularisiert wurde und in einer Versteigerung 1804 von Friedrich und Konrad von der Leyen, Seidenfabrikanten aus Krefeld, für 180 000 Francs erworben wurde. Diese errichteten ein Schloss, das größtenteils im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, und ein Gartendenkmal, das der Landschaftsarchitekt Josef Clemens Weyhe entwarf.

Bekannte Büdericher sind
auf dem Friedhof begraben

Heute ist das Gelände in Privatbesitz und nur bei Parkspaziergängen erlebbar.Wir radeln links und folgen dem Weg entlang der Stadtbahn und dem Friedhof. An dessen Ende biegen wir rechts ab und sehen uns am Eingang des Friedhofs das Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft an, das der Bildhauer Peter Rübsam schuf. Auf dem Friedhof sind viele bekannte Büdericher begraben, wie der Bildhauer Wilhelm Hanebal und der Künstler Ewald Mataré. Über den Weseler Weg kommen wir zur Büdericher Allee. Rechts im Hallenbadpark können wir eine Bank aus afrikanischem Granit des Osterather Künstlers Erwin Heerich und die Windsbraut von Kurt Link entdecken. Über den Dr.-Franz-Schütz-Platz kommen wir zur Dorfstraße, wo wir uns links halten. Am Rathaus vorbei erreichen wir den Alten Kirchturm, wo sich das Büdericher Mahnmal für die Toten der Weltkriege von Joseph Beuys aus dem Jahr 1959 befindet. Am Ende der Straße sehen und hören wir auf dem Platz am Landsknecht den von Ewald Mataré gestalteten Brunnen plätschern.Jetzt radeln wir ein Stück am Ortsrand von Büderich entlang: Mataréstraße, Fontanestraße, Grünstraße. An der Düsseldorfer Straße stoßen wir auf die Jugendfarm Arche Noah, wo wir einen Stopp einlegen. Dann geht es mit frischer Kraft weiter über die Marienburger Straße in das gegenüber liegende Wohngebiet. Die ehemalige Böhlersiedlung, von den Böhlerwerken als Mustersiedlung gebaut, wurde sogar 1954 vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht. Links geht’s in die Römerstraße, dann rechts in den Laacher Weg, wo wir auf der Ecke noch schnell ein Eis essen. Über die Lötterfelder Straße erreichen wir Gut Dyckhof, dessen Haupthaus im 17. Jahrhundert zu einem repräsentativen Herrenhaus im barocken Stil umgebaut wurde.

Michael Ballack wohnte im Meerbuscher Villenviertel

Auffällig ist die aufwändige Dachhaube des Turms. Von dort geht es zur Niederdonker Kapelle. Das Gnadenbild, die Pietà, steht vorne rechts im Chorraum, dem ältesten Teil der Kapelle. Über den Siebenschmerzensweg, der von sieben Stationshäuschen mit Bronzeplastiken des Düsseldorfer Bildhauers Kurt Zimmermann gesäumt ist, geht es links in den Hohegrabenweg. Wieder links fahren wir ein Stück die Necklenbroicher Straße, ehe wir am Johanniterstift in die Schackumer Straße einbiegen.Der Röttgenweg nach links führt uns in die Hildegundisalle und das Villenviertel Meererbusch, das von dem Architekten Fritz August Breuhaus de Groot entworfen wurde. Hier können wir noble Villen illustrer Architekten und Bewohner bewundern. Auch der Fußballer Michael Ballack und der Industrielle Flick wohnten hier eine Zeitlang. Über die Straßen Am Wald und An den Linden fahren wir zur Moerser Straße und zurück zum Ausgangspunkt der Fahrradtour durch Büderich.