Start-up Unternehmen gründet in Büderich Kaffee-Experten eröffnen Rösterei

Die Firma „Samyju“ nimmt demnächst auf dem Gelände von Gut Dyckhof den Betrieb auf.

 Das Gründungstrio steht an der neuen Röstmaschine: Sammy Issa, Alfred Liere und Justina Rokita (v.l.).

Das Gründungstrio steht an der neuen Röstmaschine: Sammy Issa, Alfred Liere und Justina Rokita (v.l.).

Foto: RP/Veranstalter

Guatemala, Brasilien, Ägypten, München, Hamburg, Düsseldorf – und jetzt Büderich. Wenn man sich die Vita der drei Gründer anhört, ist es kaum zu glauben, dass sie nach ihren bisherigen Lebensstationen einmal in Meerbusch landen würden. Aber: Sie haben es getan. Und so, wie es klingt, sind sie gekommen, um zu bleiben. Getreu ihrem Nachhaltigkeitsgedanken.

Sammy Issa, Alfred Liere und Justina Rokita sind drei Start-up-Unternehmer, die die Firma Samyju gegründet haben. Sie rösten Kaffee vor den Augen ihrer Gäste, bieten in ihrem Café kleine Gerichte und auch andere Getränke außer Kaffee an und verkaufen den Kaffee zudem außer Haus.

Schauplatz der neuen Kaffeerösterei, in der aktuell noch gebaut wird, ist Gut Dyckhof in Büderich. Etwas abgelegen zwar, aber doch „verkehrsgünstig“ gelegen. Denn dort wird geradelt, gejoggt, spazieren gegangen. „Uns fragen die Leute jetzt schon, wann wir endlich öffnen“, sagen Issa und Liere, die zurzeit jeden Tag auf dem Gelände sind, um letzte Hand anzulegen.

Kaffeebohnen kommen per „Rohrpost“ aus dem Lagerraum

Eigentlich wollten sie schon im Februar eröffnen, dann Ostern, dann am 1. Mai. „Aber uns fehlen noch Türen und Fenster – und ohne die geht es nicht.“ Also wird es jetzt vermutlich Mitte Mai, bis der erste Kaffee ausgeschenkt wird. Das Konzept der Rösterei mit integriertem Café ist durchdesignt. Die drei haben sich so viele Gedanken von ihrem perfekten Unternehmen gemacht, dass sie auch keinen Millimeter von ihren Ansprüchen abrücken wollten. Der Gastraum, ein früheres Stallgebäude von Gut Dyckhof, ist in Erdtönen gehalten, der Tresen steht in der Mitte des Raumes. An der Seite der Hauptdarsteller, die Kaffee-Röstmaschine. Die Kaffeebohnen werden dort aber nicht einfach hineingeworfen, sondern kommen mit der „Rohrpost“ aus dem benachbarten Lagerraum für den Rohkaffee. Von dort führt unter der Decke eine durchsichtige Leitung und transportiert die Bohnen vom einen zum anderen Raum, angetrieben durch eine Vakuumpumpe.

Ein großes Netzwerk und viele Kontakte zu Kaffeebauern

Ein bisschen Show, geben die Gründer zu, aber effektvoll. „Wir wollen alles vor den Augen der Gäste zeigen.“ Ist der Kaffee geröstet – 15 bis 17 Minuten bei 215 Grad – wird er zwei Minuten lang im Sieb gekühlt. „Aber nur mit Luft, nicht wie in der Industrie mit Wasser“, so der Kaffee-Experte Alfred Liere. Er ist in seiner Heimat Guatemala praktisch auf einer Kaffeeplantage groß geworden und profitiert jetzt von einem großen Netzwerk und den Kontakten zu vielen Kaffeebauern. Zuletzt leitete er die Kaffeerösterei von Edeka Zurheide in Reisholz.