Bau des Bürgerhauses: „Differenzen sind unüberbrückbar“

Stadt trennt sich von Bauunternehmen. Auf der Baustelle herrscht Stillstand.

Lank. Drei Hochbau-Großbaustellen laufen im Moment parallel: In Strümp entsteht der neue Bauhof, am Büdericher Franz-Schütz-Platz eine Stadtbücherei und in Lank das Bürgerhaus - allesamt Millionen-Objekte. Da sind Hürden und Stolperer geradezu unvermeidbar. Zurzeit hakt es in Lank.

Während der Bücherei-Bau nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile kontinuierlich wächst, steckt das Bürgerhaus in der Krise. "Im Interesse der Sache ist es nicht mehr möglich, weiter mit dem Bauunternehmer zusammenzuarbeiten", erklärte Stadtsprecher Michael Gorgs am Donnerstag auf Anfrage. Beide Seiten, so sagt er, hätten sich "auseinanderdividiert".

Das klingt nicht nur wie der Vortrag eines Scheidungsanwalts, sondern beschreibt auch einen vergleichbaren Vorgang: Die Stadt trennt sich von dem Unternehmen, das im vergangenen Jahr den Zuschlag für das etwa 3,2 Millionen Euro teure Projekt erhalten hatte. Anfang dieses Jahres wurde der erste Spatenstich gesetzt, im Mai lud man zur Grundsteinlegung. Doch die Zusammenarbeit habe sich zunehmend schwierig gestaltet, heißt es in der Verwaltung. "Die Differenzen sind nicht zu überbrücken, es ist kein positiver Fortgang erkennbar", gibt Gorgs jetzt die finale Einschätzung des Servicebereichs Immobilien und der Stadtspitze wieder.

Die Firma ist aus dem Rennen. Trotzdem bewegen sich Arbeiter auf der Baustelle an der Wittenberger Straße. Sie beheben letzte Mängel, die ein Gutachter im Zusammenhang mit der Erstellung der Schlussrechnung festgestellt hat.

Auf dem darin fixierten Stand muss ein neuer Unternehmer ins Geschäft einsteigen. Dieser, so Gorgs, werde derzeit in Abstimmung mit dem städtischen Rechnungsprüfungsamt gesucht. "Wir sind guten Mutes, dass wir zügig einen Nachfolger finden werden, sodass der Bau bald weitergehen kann." Im Frühjahr sollen Bücherei, Bürgerbüro und Verwaltung schließlich einziehen.

Der relative Stillstand auf der Baustelle hängt also nicht mit der Initiative "Kunst am Bau" zusammen, die im letzten Kulturausschuss für Diskussionen sorgte, hatte man doch im Wettbewerb zwar für Büderich, nicht aber für Lank ein geeignetes Objekt gefunden.

Mit der weiteren Suche für Lank solle gewartet werden, bis das Gebäude fertig sei, schlug die Verwaltung deshalb vor, doch dagegen stellte sich eine breite Ausschussmehrheit auf: Formuliert von Renate Kox (CDU) beschloss sie, dass die Verwaltung sofort mit den Kunstexperten Verbindung aufnehmen soll, "um die Schaffung eines wie auch immer gestalteten Kunstwerkes im Innenraum zu ermöglichen, bevor dies durch den Baufortschritt erschwert wird".