Bösinghoven: Auch eine Fusion ist denkbar
Der TuS Bösinghoven hat mit Dietmar Kibbel einen Jugendkoordinator eingestellt.
Bösinghoven. Der TuS Bösinghoven will seine Fußball spielende Jugendabteilung neu aufstellen. Ziel: Auch C- und B-Jugend sollen mittelfristig erreichen, was die A-Jugend bereits geschafft hat: den Aufstieg in der Kreis-Leistungsklasse. "Langfristig hoffen wir sogar darauf, eine Mannschaft in die Niederrheinliga zu bringen", erklärt Abteilungsleiter Frank Poschmann.
Problem: "Wir sind hier ein Dorf und haben nicht so viele Kinder, die auf hohem Niveau spielen können", sagt Poschmann. Also sei man auf Neuzugänge von außerhalb angewiesen. "Die kommen aber nur, wenn sie professionelle Strukturen vorfinden."
Der Mann, der dazu beitragen soll, heißt Dietmar Kibbel und übernimmt ab sofort das Amt des Jugendkoordinators beim TuS. Der Betreiber einer Fußballschule in Moers, der unter anderem bereits in der Jugendabteilung des MSV Duisburg gearbeitet hat, kann viel Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen vorweisen.
"Hier geht es erst mal darum, den Grundlagenbereich zu stabilisieren", sagt Kibbel und meint damit die Ausbildung der Übungsleiter, den Abbau fußballerischer Defizite (Technik, Taktik, Koordination) in den jüngeren Jahrgängen und den Aufbau einer B-Jugend. Die gibt es nämlich momentan nicht beim TuS. Kibbel wird weiter seine Fußballschule Talentschmiede betreiben, "ich versuche aber, jeden Tag nach Bösinghoven zu kommen".
"Wir locken nicht mit Geld, auch wenn viele das immer denken", erklärt Frank Poschmann. "Wir bieten dafür aber in Zukunft gut ausgebildete Trainer, stellen Trainingsanzüge und Fußballschuhe und organisieren bei Bedarf einen Fahrdienst."
Dass kaum noch Vereine aus dem Krefelder Raum im Jugendbereich in höheren Klassen zu finden seien, spiele dem TuS dabei natürlich in die Karten. Dass andere Vereine es aber kaum gerne sehen werden, wenn der TuS ihnen Talente abspenstig macht, stört Poschmann wenig: "Wir wurden als Verein 45 Jahre lang ausgesaugt. Außerdem können die Spieler immer noch selbst entscheiden, wohin sie gehen." Kibbel gibt ihm Recht: "So funktioniert das Geschäft nun mal. Und das ist auch vollkommen legitim."
Poschmann denkt vor dem Hintergrund, dass der TuS nur über ein Spielfeld verfügt, sogar schon einen Schritt weiter: "Langfristig ist auch eine Fusion der Teams im Meerbuscher Norden denkbar, um konkurrenzfähig zu bleiben. Es gibt in Strümp oder Lank Köpfe, die diesem Gedankenspiel durchaus positiv gegenüber stehen."