Bürgermeister stoßen mit Konverter-Plan auf Kritik
Meerbuscher Initiative bedauert das Verhalten der Stadtchefs aus Dormagen, Rommerskirchen und Grevenbroich.
Die Meerbuscher Bürgerinitiative gegen den Bau des Konverters in Osterath kritisiert den neuen Vorstoß der Bürgermeister von Rommerskirchen, Grevenbroich und Dormagen, Osterath bei der Standortwahl für den geplanten Stromkonverter erneut zu priorisieren. „Die Bürgermeister handeln nach dem St.-Florians-Prinzip“, sagte gestern Norma Köser-Voitz, Sprecherin der Initiative. „Drei Herren mit SPD-Parteibuch wenden sich an einen SPD-Regionalratsvertreter, mich wundert da nichts“, sagt Köser-Voitz, die in Meerbusch für die CDU im Rat sitzt.
Sie verweist darauf, dass alle Bürgermeister im Rhein-Kreis dem Kriterienkatalog zugestimmt hätten, nach dem der Abstand zur Wohnbebauung bei der Standortsuche einzubeziehen sei. „Wir haben nie mit dem Finger auf andere Standorte gezeigt. Ich finde es bedauerlich, dass die drei Herren dies genau jetzt praktizieren.“ Die Bürgermeister Erik Lierenfeld (Dormagen), Klaus Krützen (Grevenbroich) und Martin Mertens (Rommerskirchen), hatten sich in einem Schreiben an den Regionalratsvertreter Rainer Thiel gewandt und mit Verweis auf neue Verwaltungsvorschriften gefordert, der Standort Osterath müsse neu bewertet werden. Die Bürgermeister sagen zwar öffentlich, dass für sie der geeignetste Standort immer noch Kaarst sei. Da die Kaarster Dreiecksfläche aber im Regionalplan wohl vorerst Auskiesungsfläche bleibt, droht die Wahl auf einen neuen Standort zu fallen. Das Bürgermeistertrio will einen Bau des Konverters im benachbarten Gohr verhindern — bliebe nach bisherigem Stand nur Meerbusch.
Das Unternehmen Amprion hat die Dreiecksfläche in Kaarst bereits gekauft. Aber auch Norma Köser-Voitz sagt: „Da wird es so schnell keine Umwidmung geben.“ Sie verweist darauf, dass Osterath mit dem Umbau und der Erweiterung der Umspannanlage seinen Teil zur Energiewende bereits beitrage.