In Osterath entsteht ein neues Wohngebiet
Politik hat den Startschuss für den Bau im Bereich der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule gegeben. Es gibt einen städtebaulichen Wettbewerb.
In Osterath soll auf einer Fläche von 3,2 Hektar (umgerechnet etwa viereinhalb Fußballfelder) im Bereich der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule ein neues Wohngebiet entstehen. Die Politik hat jetzt den Startschuss dafür gegeben: Im Planungsausschuss beschloss sie einstimmig, einen von der Stadt vorgeschlagenen städtebaulichen Wettbewerb auszurufen, an dem sich Architektenbüros beteiligen können.
Der Wettbewerb wird ungeachtet der geplanten Nutzung der Barbara-Gerretz-Schule als Flüchtlingsheim ausgelobt. Die Schule werde nur nämlich „temporär“ genutzt, teilte die Stadt in der Vorlage für den Ausschuss mit.
Ein „qualitätsvolles innerstädtisches Wohngebiet“ werde entstehen, heißt es im Textentwurf zur Auslobung des Wettbewerbs, der im Planungsausschuss präsentiert wurde. Das Gebiet grenzt unmittelbar an das Ortszentrum Osteraths. Es umfasst neben Schule und Feuerwehr städtische und private Flächen.
Vom 1904 errichteten Schulgebäude an der Fröbelstraße soll vollständig oder teilweise mindestens die Fassade erhalten bleiben, schreibt die Stadt in den Auflagen an die Wettbewerbsteilnehmer. Der vollständige Erhalt sei zwar nicht zwingend erforderlich. „Wegen der historischen Bedeutung für Osterath soll eine Umnutzung zu Wohnzwecken aber von den Teilnehmern geprüft werden.“ Nach der endgültigen Verlagerung der Feuerwehr sollen deren Gebäude abgerissen und überplant werden. In einem ersten Bauabschnitt, in dem die Feuerwehr noch am Standort verbleiben wird, seien deren Belange zu berücksichtigen.
Der Steigerturm der Feuerwehr soll in die Planung mit einbezogen werden, wie Heinrich Weyen (UWG) vorschlug. Die Politiker beschlossen außerdem, dass in den Wettbewerbsunterlagen notiert werden muss, dass 30 Prozent der Wohnfläche im Neubaugebiet für sozialen Wohnungsbau vorgesehen ist und dass auf energiesparende Bauwerke geachtet werden soll.
Die Dichte der Bebauung solle sich an der Umgebung orientieren, wie Kirsten Steffens, Fachbereichsleiterin Planung, erläuterte. Maximal drei Geschosse sollen erlaubt sein.
Gewünscht wird auch, dass der Stadtteilpark, die zentrale Grünfläche Osteraths, in die Planung integriert wird. „Wenn es gelingt, ihn — über Wege und Grünstrukturen — mit dem Quartiers-Inneren zu verknüpfen, wird er auch zu einem attraktiven Wohnumfeld für das neue Quartier“, heißt es.
Die Politiker debattierten in der Sitzung darüber, inwieweit auch Geschäfte in dem Gebiet zugelassen sein sollen. Einige würden eine solche Entwicklung begrüßen. Dezernent Michael Assenmacher wies aber darauf hin, dass es schon jetzt eine Leerstandsquote in Osterath gebe. Klaus Rettig (FDP) entgegnete, dass Konkurrenz immer gut täte. Und dass vielleicht durch neue barrierefreie Geschäfte auch andere Geschäftsimmobilien umgebaut würden.
Zum Jahresende sollen die Ergebnisse vorliegen. Das Preisgericht wird dann tagen und entscheiden. In diesem sind sowohl Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und Verwaltungskollegen als auch Vertreter der einzelnen Fraktionen Mitglied, außerdem Experten auf dem Gebiet der Stadtplanung.