Das sind die Wünsche der Kinder
Erstklässler der Büdericher Grimm-Schule erzählen, wie sie Weihnachten feiern und worauf sie sich besonders freuen.
In der Klasse 1a der Büdericher Brüder-Grimm-Schule ist die Vorfreude auf Weihnachten spürbar. Mit ihrer Lehrerin Simone Becker-Pennrich haben die Kinder den Raum stimmungsvoll geschmückt. Die letzten Tage vor den Ferien sind erfüllt von Spannung und Erwartung. Da ist es fast müßig, nach dem Allerschönsten beim Fest zu fragen. „Die Geschenke“, schallt es vielstimmig zurück. Das wollen wir dann doch etwas besser wissen.
„Ich wünsche mir ein Playmobil-Haus“, erzählt Olivia. „Bestimmt bekomme ich das auch. Den Kindergarten und die Schule habe ich schon.“ Violet freut sich auf weitere Tiere von Schleich, „meine Schwester hatte immer mehr als ich.“ Das klingt ja recht bescheiden, sonst nichts? „Doch, noch etwas Größeres, aber das habe ich gerade vergessen.“
Auf Maximilians Liste steht der Jurassic Park von Lego, er mag Dinosaurier. Playmobil- und Lego-Spielzeug sind auch die Favoriten von Leonidas und Hassan. Bei Success soll es eine neue Puppe sein. Sie erzählt, sie sei in Malaga geboren. „Da war ich schon“, wirft ihre Banknachbarin ein, „kennst du Marbella?“ Die lässige Antwort: „Na klar.“ Auch Sophia hat sich eine Puppe gewünscht. Und einen Hubschrauber. Und ein Rapunzelkleid. Für die Puppe? „Neiiiiiin“, kichert sie, „für mich, ein Rapunzelkostüm halt. Das ziehe ich dann an Weihnachten an.“
Weshalb Luis ausgerechnet einen grauen Koala aus Stoff möchte, kann er nicht so recht erklären. Und natürlich bleiben auch die trendigen Einhörner nicht unerwähnt. Warum sind die eigentlich so begehrt? „Weil sie zaubern können.“ Eifrig reckt Ceyda ihren Arm in die Höhe und sagt etwas, das gänzlich aus dem Rahmen fällt: „Am meisten freue ich mich auf Weihnachten, weil Jesus dann Geburtstag hat.“
Jessica hat eine besondere Entscheidung getroffen: „Ich wünsche mir dieses Jahr nur Überraschungen.“ Im Gegenzug beschenkt sie ihre Eltern mit etwas Selbstgebasteltem. Alle Erstklässler, eine echte Multikulti-Truppe, haben mit ihrer Lehrerin kleine Präsente für die Verwandtschaft vorbereitet. Für das „Besorgen“ der Geschenke ist in den meisten Familien der Weihnachtsmann zuständig, jedenfalls wird die Frage nach dem Christkind eher belustigt kommentiert.
Und wie werden die Päckchen unterm Christbaum in der Familie dann geöffnet, ganz fix oder gemächlich? „Alle auf einmal“, ruft Julian. Bei Katharina geht es immer schön der Reihe nach, das findet sie auch besser. Und wo gibt es echte Kerzen? Da melden sich viele Kinder, bis Simone Becker-Pennrich eine Korrektur nachschiebt: „Solche aus Wachs sind gemeint, nicht die elektrischen.“ Diesmal sind es deutlich weniger Finger. „Aber wir haben echte Kerzen auf dem Adventskranz“, heißt es mehrmals.
Fast überall werden an den Feiertagen Verwandte erwartet. „Meine Tante, meine Cousine, Oma und Opa und noch eine Oma“, zählt Sophia auf. So lebhaft in der Klasse alle Fragen aufgegriffen werden, so wenig kommt heraus, wenn es ums traditionelle Essen geht. Nur Schulterzucken und von irgendwo die vage gemurmelte Vermutung „Kartoffelsalat und Würstchen.“ Die sicher aufwendig zubereiteten Speisen scheinen den Jungen und Mädchen der Klasse 1a wirklich total egal zu sein. Das geht auch völlig in Ordnung. Sie sind ja schon mit ihren Geschenken vollauf beschäftigt.