Hoffen auf eine stille Nacht
Findet sich auf Ihrem Gabentisch auch ein Smart Gadget?
So eine kleine technische Spielerei, die zudem noch intelligent ist und den Alltag leichter, amüsanter oder vielleicht auch schöner macht?
Smart Gadgets gehören in diesem Jahr zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken, und je mehr ich in die Welt dieser digitalen Technik eintauche, umso mehr wünsche ich mir auch eine kluge Spielerei für meinen Gabentisch.
So eine zum Beispiel, mit der ich für einen Moment die Geräusche des Alltags um mich herum ausschalten kann.
Den Flug- und Straßenlärm, an den man sich zwar schnell gewöhnt, der die wohltuende Stille aber dennoch überlagert. Ich möchte für einen Moment das unüberlegte Gepolter der mächtigen Politiker ausschalten können, die sich lieber selbst inszenieren, als für eine friedlichere Welt zu streiten. Ich möchte die unzähligen Nachrichten ausschalten, die mir im letzten Jahr Angst gemacht haben…
Aber so sehr ich nach einem solchen Gadget suche — ich werde nicht fündig.
Und so träume ich wenigstens davon, dass die Heilige Nacht in diesem Jahr auch eine stille werden kann — vielleicht so still, wie die erste heilige Nacht, damals auf dem Feld bei den Hirten bei Bethlehem.
Ich träume davon, dass in diese wohltuende Stille hinein der Gesang der Engel klingt, und ihre ermutigende Botschaft gegen den Lärm unserer Zeit durchdringen kann:
„Fürchte dich nicht! Denn siehe, Euch ist heute der Heiland geboren!““ Gott wird Mensch, damit Frieden in diese Welt einkehrt, damit wir von ihm lernen, unseren Teil an einer besseren Welt zu tun.
Ich träume davon, dass diese Botschaft über die stille, heilige Nacht hinausträgt. Nicht nur mich, sondern so viele Menschen wie nur möglich.
Vielleicht braucht es dann ja kein smartes Gadget — zumindest keines, das eine künstliche Stille erzeugt. Vielleicht reicht ja ein wohltuender Wunsch für ein gesegnetes, friedliches Weihnachtsfest und eine gute, stille Nacht.
Das jedenfalls wünsche ich Ihnen.
Ihre Pfarrerin Karin Schwark