Die Feuerwehr ist fit für die Zukunft
Etwa eine Million Euro hat der moderne Anbau gekostet, der am Samstag beim Richtfest feierlich eingeweiht wurde.
Es ging zünftig zu, wie es bei einem Richtfest sein muss: Mit gereimten Versen und einem Schluck Klaren wurde der fertige Rohbau der Erweiterung der Feuerwache Büderich am Samstag gelobt, ehe Claus Klein, Immobilienmanager der Stadt, das leere Glas auf dem Boden zerschellen ließ. Lange habe die Löschgruppe auf diesen Bau warten müssen, räumte Klein ein. Der Altbau stammt immerhin aus dem Jahr 1975 und erfüllt schon lange nicht mehr die Normen. Inzwischen sind für Frauen und Männer getrennte Sanitäranlagen Pflicht und das Umkleiden solle nicht mehr einfach in der Halle hinter den Feuerwehrwagen geschehen. Der Anbau, der rund eine Million Euro kostet, umfasst zudem einen zusätzlichen Fahrzeugabstellplatz, ein Büro, eine Oldtimergarage sowie einen großzügigen Sozialraum. Auch die Jugendfeuerwehr erhält einen eigenen Bereich.
Mit dem Bau von Feuerwehrgerätehäusern hat die Stadt Meerbusch inzwischen Erfahrung: Es ist bereits der fünfte innerhalb der letzten Jahre. Allerdings laufe die jetzige Baumaßnahme nicht so wie geplant, räumte Klein ein. Denn die Baukonjunktur laufe auf Hochtouren und Handwerker seien schwer zu bekommen. Dennoch versprach der städtische Beamte, dass die Erweiterung der Feuerwache in Büderich im Sommer 2018 fertig sein werde.
„Der kluge Mann baut vor.“ Mit diesem Sprichwort von Friedrich Schiller untermauerte der stellvertretende Bürgermeister Leo Jürgens die Notwendigkeit der Baumaßnahme. „Diese Investition in die Zukunft zeigt die große Wertschätzung, die wir der Feuerwehr entgegenbringen“, ergänzte er.
Die Stadt hat außerdem auch noch in neue Feuerwehrwagen investiert. In der Büdericher Wache steht ab sofort ein moderner Gerätewagen Gefahrgut, dessen Hauptaufgabe die technische Hilfe bei Unfällen mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahrstoffen ist und der im gesamten Kreis Neuss eingesetzt werden soll. Stückpreis: 480 000 Euro. Außerdem wurde ein neues Auto mit Drehleiter angeschafft, das derzeit in der Feuerwache Osterath untergestellt wird. Seine Aufgabe ist die Hilfe bei Gebäudebränden, Rettung aus großer Höhe, Sturmeinsätze und Personenbefreiung. Das Fahrzeug, das unter anderem Sprungretter, Kaminkehrwerkzeuge, Atemschutzgeräte und einen Stromgenerator enthält, kostete 600 000 Euro.
Die neuen Feuerwehrwagen und der Rohbau der Feuerwache wurden im Rahmen des Richtfestes von der Geistlichkeit gesegnet. Der katholische Pfarrer Michael Berning sagte bei der Zeremonie, bei der er geweihtes Wasser auf die Wagen spritzte, dass der Segen die Menschen schützen solle, die Dienst tun an anderen Menschen. Denn Feuer spende zwar Licht, sei aber auch eine Bedrohung für den Menschen. Der evangelische Pfarrer Wilfried Pahlke hielt eine kurze Predigt zu dem Bibelvers: „Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat“ aus dem Petrusbrief. Danach übergab Stadtbrandmeister Herbert Derks die Fahrzeugschlüssel an den Zugführer der Löschgruppe Büderich, Brandoberinspektor Andreas Richter, und an den Leiter der Feuerwache in Osterath, Stadtbrandinspektor Ralf Bolten.