Die Zahl der Hochzeiten steigt
So viele Paare wie seit 15 Jahren nicht mehr haben 2014 geheiratet. Beliebtester Termin ist in Meerbusch der Dezember.
Es ist lange her, dass sich in Meerbusch so viele Paare trauen ließen wie 2014: 310 standesamtliche Trauungen gab es im vergangenen Jahr, so viele wie zuletzt vor 15 Jahren. Die Zahl der eingetragenen Lebenspartnerschaften sank übrigens von neun im Jahr 2013 auf sechs in 2014.
Anderswo sind standesamtliche Trauungen auf einem Schiff, in einem Garten oder in einem Museum möglich. Nicht so in Meerbusch. „Hier finden Eheschließungen ausschließlich im Standesamt statt“, sagt dessen Leiterin Gabriele Höfges. Paare sagen „Ja“ zu einander in einem denkmalgeschützten Gebäude in Büderich, in dem sich lange Zeit eine Schule befand. Inzwischen ist das Haus komplett saniert. Auch das Trauzimmer wurde aufwendig renoviert.
Paare, denen eine solche Umgebung für eine standesamtliche Eheschließung zu konservativ ist, können sich anderweitig umsehen. „Während die Anmeldung der Eheschließung im Standesamt des Wohnortes erfolgen muss, kann ein Brautpaar seinen Eheschließungsort aus dem Angebot sämtlicher deutscher Standesämter auswählen“, erläutert Höfges. So klappt es dann doch noch mit einer standesamtlichen Trauung etwa auf dem Wasser, im Grünen oder vor wertvoller Kunst.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, in Meerbusch zu heiraten, kann sich indes das Datum 15. Mai 2015 aus dem Kopf schlagen. „Dieser Termin ist schon seit langem ausgebucht“, erklärt Höfges. Das liegt an der Zahlenkombination, die viele als „Schnapszahl“ empfinden: 15-05-15.
Gabriele Höfges, Leiterin des Standesamtes, über den beliebtesten Hochzeitsmonat in Meerbusch
Dabei ist der fünfte Monat des Jahres keineswegs der beliebteste für Eheschließungen. Zumindest nicht in Meerbusch. „Seit Jahren bereits hat der Dezember dem Mai den Rang abgelaufen“, berichtet die Standesbeamtin. Der Dezember sei aber auch der Monat mit den meisten kurzfristigen Trauungen. Ebenfalls beliebt bei Heiratswilligen in Meerbusch ist „schon seit Jahren der August, gefolgt von Juni“.
Offiziell angemeldet werden kann in Meerbusch die Eheschließung erst ein halbes Jahr vor dem ins Auge gefasste Datum. „Das Standesamt nimmt jedoch Vormerkungen entgegen“, erläutert Höfges. Das bedeutet, dass auf dem Wunschtermin ein „Platzhalter“ liegt. Der Termin wird dann verbindlich, wenn bei der Anmeldung alle eingereichten Unterlagen in Ordnung sind.
Ab dann läuft alles nach Plan bei der Hochzeitsvorbereitung. Es gibt auch Fälle, wo es gründlich daneben geht. Höfges berichtet von einem „frisch getrauten jungen Mann“, der ein paar Tage nach seiner Trauung in ihrem Büro stand und angab, erst jetzt die Frau seines Lebens kennengelernt zu haben. „Stimmt das, dass ich innerhalb von acht Tagen mein Ja widerrufen kann?“ fragte er die verdutzte Standesbeamtin. Klare Antwort: Nein.