Lockdown n Meerbusch Besuche zum Fest sind möglich

Meerbusch. · Strenge Vorgaben in den Meerbuscher Pflegeeinrichtungen sollen sichere Begegnungen auch während der Weihnachtsfeiertage möglich machen. Dazu gehören etwa Maskenpflicht und, je nach aktueller Lage, ein Schnelltest.

Detlef Wacker leitet das Johanniter Stift. Er bittet Angehörige, die Heimbewohner in der Einrichtung zu besuchen und sie nicht abzuholen.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Darüber, wie sehr Bewohner von Senioreneinrichtungen unter der Corona-bedingten Isolation leiden, wurde und wird viel diskutiert. Um mitten im Lockdown und angesichts der ständig steigenden Infektionszahlen über die Feiertage zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel trotzdem Familienbesuche zu ermöglichen, wurden mehrfach Sonderregelungen aufgestellt.

Anfang Dezember legten der Pflegebeauftragte der Regierung und das RKI (Robert-Koch-Institut) einen Leitfaden für Corona-sichere Besuche in Senioreneinrichtungen vor. Die jeweiligen Vorgaben gelten nur dann, wenn in den betreffenden Wohnbereichen keine Infektionen oder Covid-19-Erkrankungen vorliegen. Obwohl sich alle Verantwortlichen sicher sind, dass es keine Szenen wie im Frühjahr und beängstigende Einsamkeit geben darf, ist die Unsicherheit groß. Das hat auch eine Umfrage in den Senioreneinrichtungen in Meerbusch ergeben. Eine Anmeldung der Besuche ist deshalb auf jeden Fall empfehlenswert.

Detlef Wacker, Einrichtungsleiter des Johanniter Stift in Büderich mit 120 vollstationären Pflegeplätzen, gibt zu bedenken: „Die Vorschriften können sich derzeit täglich ändern.“ Ob eine Anmeldung oder ein Schnelltest oder beides nötig sind, wird kurzfristig entschieden. Fest steht, dass je Bewohner täglich bis zu zwei Besuche möglich sind. Finden diese innerhalb der Einrichtung statt, ist die Besucherzahl auf zwei begrenzt, im Außenbereich dürfen es vier Personen sein. „Das Tragen einer FFP-2-Maske ist Pflicht.“ Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind nun im Johanniter Stift vier Infektionen mit den Coronavirus bestätigt worden. Die Bewohner, die alle in einem Bereich leben, seien sofort isoliert worden, „wir haben alles im Griff“, betont Wacker. Er bittet dennoch eindringlich: „Besuchen Sie Ihre Angehörigen. Nehmen Sie sie nicht mit nach Hause. Das würde die allgemeine Ansteckungswelle möglicherweise verstärken.“

Für das Caritashaus Hildegundis von Meer in Osterath ist die Caritas Neuss zuständig. „Bewohner dürfen das Caritashaus nach Absprache bis zu sechs Stunden verlassen“, erklärt Pressesprecher Kaspar Müller-Bringmann. Die Voraussetzungen für einen Besuch von maximal zwei Personen gleichzeitig im Zimmer oder in einem separaten Raum innerhalb der festgelegten Zeiten – 10 bis 11.30 Uhr und
13.30 bis 16.30 Uhr – sind klar: Ohne Erkältungssymptome, vorheriges Screening mit Fiebermessen, Ausfüllen eines Formulars und, je nach aktueller Lage, ein Schnelltest. Die Besucher müssen einen Schutzkittel und eine FFP2-Maske tragen.

Bewohner dürfen das Haus für
bis zu sechs Stunden verlassen

Die Bewohner des 150 Pflegeplätze bietenden Meridias Rheinstadtpflegehaus Meerbusch in Strümp dürfen das Haus für bis zu sechs Stunden täglich verlassen. „Dabei haben wir besonders den Heiligabend im Blick“, erklärt Einrichtungsleiter Martin Kohls. Ansonsten werden nach telefonischer Anmeldung – auf den Zeitraum von einer Stunde begrenzt – den Bewohnern pro Tag zwei Besuche von Angehörigen oder von Betreuern ermöglicht. Das können jeweils zwei Personen im Innenbereich oder vier Personen außerhalb des Hauses sein. „Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Bewohner stehen bei all dem an oberster Stelle.“

Gesonderte Angaben, wie es mit den Kontakten während der Feiertage im Malteserstift St. Stephanus in Lank-Latum aussieht, waren weder vor Ort noch von der Pressestelle zu erfahren. Angehörige sollten sich persönlich informieren. Auf der Homepage sind Besucherregelungen vermerkt, die bereits seit Juli dieses Jahres gelten.

Die Regeln beim Besuch in der Senioren Residenz am Latumer See sind dem Konzept des Betreuten Wohnens angepasst. In dem Haus sorgt die gelernte Krankenpflegerin Eva Schiffer in Abstimmung mit den Eigentümern Heike und Jürgen Czieselsky für Service und Beratung. „Wir sind glücklich, dass alle Bewohner und Mitarbeiter negativ getestet wurden.“ Besucher haben meistens einen Schlüssel zu den jeweils gemieteten Wohnungen. Die Pflegedienstleistung wird über den Besuch informiert, es folgen das Messen der Temperatur und die Aufnahme der Personalien: „Das Tragen einer Maske auch in den Wohnungen ist selbstverständlich.“

Die einzelnen Maßnahmen haben ein gemeinsames Ziel – Bewohner, Mitarbeiter und Besucher sollen trotz des Miteinanders gesund bleiben. Denn alle wissen: Corona macht Weihnachten keine Pause.