Drei Meerbuscherinnen lehren jetzt dort, wo sie selbst gelernt haben
Svenja Schouren, Sarah Vossen und Claudia Schauerte haben Abitur am SMG gemacht und kehrten mittlerweile als Pädagoginnen zurück.
Die eine machte ihr Abitur 1991, die andere 2009, die Dritte im Bunde 1990. Alle gingen dann ihrer Wege, studierten in anderen Städten — und stehen plötzlich wieder in ihrer alten Schule zusammen. Denn Svenja Schouren (46), Sarah Vossen (35) und Claudia Schauerte (46) verbrachten ihre neun Gymnasialjahre alle am Städtischen Meerbusch-Gymnasium und sind jetzt dorthin getrennt voneinander als Lehrerinnen zurückgekehrt. Ein komisches Gefühl? „Nein gar nicht. Eher herzlich“, sagt Schauerte, die Kunst unterrichtet und auch als Künstlerin gearbeitet hat. Vor allem kenne man ja noch frühere Lehrer sowie Schüler, mit deren Eltern man selbst zur Schule gegangen sei.
Schouren ist als Lehrerin Seiteneinsteigerin: Nach dem Abitur ging sie erst nach Spanien und Italien, studierte Medienwissenschaften und arbeitete in der PR- und Werbebranche. „Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich noch mal etwas anderes machen will“, sagt sie. Von 2010 bis 2012 absolvierte sie am SMG die Lehrerausbildung und unterrichtet jetzt dort Spanisch.
Ihre Kollegin Vossen stammt aus Osterath und studierte Biologie und Sport auf Lehramt. Nach den ersten Jahren in Essen an einer Schule ließ sie sich dann vor vier Jahren nach Strümp versetzen. „Mein Mann ist auch aus Osterath. Wir kennen uns noch aus der Zeit, als wir beide Schüler waren.“ An ihr Vorstellungsgespräch kann sie sich noch gut erinnern. Dabei sei sie Rainer Ruhwedel, ihrem früheren Lehrer aus der siebten Klasse, begegnet. „Der hat dann nur gesagt, dass das doch schön wäre, wenn ich an die Schule käme.“ Und so wechselte sie mit einem guten Gefühl.
Hatten die Frauen früher als Schülerinnen eigentlich Angst vor Lehrern oder der Rückgabe von Klassenarbeiten? „Nein, keine Angst. Aber früher sind die Schüler den Lehrern mit mehr Respekt begegnet“, sagt Schauerte. Sie ist in Osterath groß geworden, wechselte 1982 von der Grundschule Bovert aufs Gymnasium. Nach dem Abitur wollte sie Kunst studieren, entschied sich dann fürs Lehramt mit Schwerpunkt Kunst und arbeitete parallel im eigenen Atelier in Reisholz. Dann wurde sie Lehrerin, erst in Wesel, dann in Meerbusch. „Wir sind doch als Erwachsene in einer anderen Identität, mit einer anderen Lebenseinstellung jetzt hier“, sagt sie. Darum sei es für sie total stimmig, als ehemalige Schülerin an ihrer alten Schule als Lehrerin zu arbeiten.
Wie sie selbst als Schülerinnen waren? „Wir waren, glaube ich, eine schlimme Klasse“, gibt Schouren zu. Da sei auch schon mal was durchs Klassenzimmer Richtung Lehrer geflogen. Und Vossen: „Bei uns waren nur vier Jungs, wir waren die Lieblingsklasse vor allem der Referendare.“