Einzelhandel: Es gibt keine Wunschliste
Stadt bemüht sich um den Einzelhandel und Ideen für Osterath.
Meerbusch. Auf einem guten Weg sieht Wirtschaftsförderin Heike Reiß die Stadt Meerbusch. Netzwerke bilden und pflegen — das ist ihr Anliegen. Dabei setzt Reiß nicht nur auf die weltweit agierenden Unternehmen, sondern ebenso auf den Mittelstand. Viele Firmenchefs wüssten gar nicht, welche Produkte der Nachbar in Meerbusch anbiete, hat Reiß festgestellt. Erste Aufträge seien durch die neue Kontaktbörse schon entstanden.
Aktiv werden will die Wirtschaftsförderin zudem gezielt in Osterath. Vor allem die CDU hatte diesen Punkt auf die Agenda gesetzt. Denn die Osterather Einzelhändler fürchten den geplanten Frischemarkt auf dem Ostara-Gelände. Er grabe den Händlern im Dorf das Wasser ab.
Erste Vorstöße von Heike Reiß mit der Stadtmarketing-Expertin Inez Allerding bei den Osterathern waren jedoch wenig erfolgversprechend. Die Resonanz sei gering gewesen, berichtet Reiß im Wirtschaftsausschuss.
So habe man während des Handwerkermarkts eine Umfrage gestartet, welche Verbesserungen sich die Osterather wünschten, welche Angebote im Ort fehlten. „Es gab 60 bis 70 Rückmeldungen“, sagt Heike Reiß, „aber keine große Wunschliste.“
Auch an optischen Verbesserungen hätten die Händler kein Interesse gezeigt. „Wir hatten Umweltpatenschaften vorgeschlagen, in denen Osterather beispielsweise die Pflege eines Beetes übernehmen“, berichtet Reiß. Etwa 50 Einzelhändler habe man in dieser Sache angeschrieben. Die Resonanz: „Es kam nicht eine Rückmeldung.“
Trotzdem wollen Reiß und Allerding nicht aufgeben. So haben sie sich zuletzt erstmals mit einer Aktivgruppe mit sechs Osterathern („die üblichen Verdächtigen“) zusammengesetzt. Aus dieser Gruppe heraus seien dann auch die ersten Patenschaften entstanden. Im Werbe- und Interessenring (WIR) Osterath habe man zudem einen Mitstreiter gefunden.