Entdeckungsreise auf Asiatisch
Drei japanische Künstler stellen in der Teloy-Mühle aus.
Lank. Sich auf die Kunst von Setsuko Fukushima einzulassen, ist wie eine Entdeckungsreise. In mit Erde gefüllten Kästen sind unter einer Scheibe kleine Installationen, Fotos oder Texte verborgen, die der Betrachter erst erkennt, wenn er mit dem Finger ein wenig Erde beiseite schiebt.
In Kokons aus Papier sind winzige Sichtfenster integriert. In einer dreidimensionalen Tiefe im Inneren sind erneut kleine Objekte aus Draht oder Keramik angeordnet. „Der Betrachter erfährt dabei auch etwas über mich — wenn er will. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm“, sagt Fukushima lächelnd.
Die Osteratherin zählt zu drei Künstlern, die ab morgen in der Reihe „Meerbusch-Kunst“ unter dem Titel „Vielschichtig“ in der Teloy-Mühle in Lank eine Werkauswahl präsentieren.
Faszinierend sind auch die Arbeiten von Takakazu Takeuchi, die an Computersimulationen erinnern. Es sind jedoch ausschließlich Fotos von Seifenblasen, die mit dem Element der Reflexion spielen und bei denen der Junior-Professor bewusst auf Photoshop oder andere Programme verzichtet hat. Wer genau hinsieht, erkennt, dass sich der Foto-Künstler in einigen der Aufnahmen spiegelt. Auf dem letzten Bild der Reihe zerplatzt die Seifenblase.
Die Objekte von Kaneyuki Shimoosako sind leicht an Gewicht und wirken extrem fragil. Deswegen waren am Sonntag auch drei Mitarbeiter des städtischen Bauhofes damit beschäftigt, die raumgreifende Installation aus kleinen, mit Draht verbundenen Papierkügelchen des Uecker-Meisterschülers unter der Decke der Teloy-Mühle anzubringen.
Die Stadt hat diese Ausstellung nicht zuletzt vor dem Hintergrund der im Vorjahr besiegelten Städtepartnerschaft mit Shijonawate konzipiert, die noch unter dem Eindruck der Katastrophe in Fukushima steht.
“ Vielschichtig — Installationen, Fotografien und Bilder von Setsuko Fukushima, Kaneyuki Shimoosako und Takakazu Takeuchi in der Teloy-Mühle, Kemperallee 10 in Lank; Vernissage: Dienstag, 11.30 Uhr; Dauer: bis 9. Oktober.