K9n ist auf den Weg gebracht
Nur FDP und UWG sprechen sich gegen die Verlängerung der Kreisstraße aus.
Meerbusch. Die Positionen waren bekannt. Angesichts der vielen Gegner der Verlängerung der Kreisstraße 9 (K9n) zwischen Strümp und Bovert, die sich im Zuhörerbereich des Planungsausschusses versammelt hatten, lieferten sich die Politiker aber noch einmal einen kleinen Schlagabtausch.
Klaus Rettig (FDP) sah sich in seiner Ablehnung der K9n im Schulterschluss mit der UWG als letzter Kämpfer für ökologische Belange in Meerbusch. Dieter Schmoll (UWG) sprach gar von einem Monstrum, das entstehe.
Werner Damblon (CDU) machte deutlich, dass man mit der K9n eine Lücke im Verkehrsnetz schließe. Diee sei sogar positiv für die Umwelt, da der Verkehr auf direktem Wege auf die Autobahn geleitet werde. Nicole Niederdellmamn (SPD) betonte die dringende Notwendigkeit, den Strümper Busch anzubinden. Und auch Jürgen Peters (Grüne) verdeutlichte, man werde dem Bau der K9n, wenn auch nur zähneknirschend, zustimmen.
Fazit: FDP und UWG lehnen den Bau ab, die anderen Parteien sind dafür. Mit eindeutigen Mehrheitsverhältnissen (12:5) wurden die notwendigen Änderungen im Flächennutzungsplan sowie die beiden Bebauungspläne in Strümp und Osterath auf den Weg gebracht.
Aufgrund der Vielzahl von Einwendungen gab es jedoch noch reichlich Beratungsbedarf. Zudem galt es, einen gemeinsam von CDU und Grünen formulierten Antrag mit 19 verschiedenen Änderungswünschen durchzuackern. Wichtigster Punkt: Es werden doppelt so viele ökologische Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen wie gesetzlich vorschrieben. Statt auf einem halben Hektar sollen auf beiden Seiten der A57 auf insgesamt einem Hektar Ausgleichsflächen entstehen, die dem Landschafts- und dem Artenschutz dienen.
o genau dies geschehen soll, ist zwar noch offen, ein Antrag der SPD, entlang des Grenzbachs zwischen Mönkesweg und Meererbusch ein Renaturierungsprogramm zu entwickeln, besaß in den Augen aller aber Charme. Stadtplaner Ulrich Hüchtebrock machte klar, wann der Startschuss für die Maßnahmen erfolgen soll: „Parallel zum Baubeginn der Straße.“
Statt einem von der UWG ins Spiel gebrachten Lärmschutzwall soll lediglich eine möglichst dichte Anpflanzung von Hecken und Bäumen das Meerbusch-Gymnasium abschotten. Dem Vorschlag von Grünen und CDU, den Fuß- und Radweg von der Linienführung der K9n zu entkoppeln und die Lärmschutzwand zwischen Straße und Radweg zu führen, erteilte Arnd Ludwig vom Tiefbauamt des Kreises („exotisch und kaum durchführbar“) eine Absage.