Klimasschutz: Jeder soll Beitrag leisten
Adapton entwickelt ein maßgeschneidertes Konzept zum Klimaschutz.
Meerbusch. 2007 hat der Meerbuscher Rat ein umfangreiches und detailliertes Klimaschutzkonzept beschlossen, und das „funktioniert gut“, sagt Umweltdezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Um das Bestreben der CO2-Einsparung stadtweit auf eine breite Basis zu stellen, arbeitet das Unternehmen Adapton AG Energiesysteme seit Juni an einem maßgeschneiderten Konzept. Erste Ergebnisse wurden jetzt dem Umweltausschuss präsentiert.
Im ersten Schritt haben die Experten eine Energiebilanz erstellt. Sie bildet konkret die Erkenntnisse aus Verkehrszählung, dem Energieverbrauch öffentlicher und privater Haushalte, die Einwohner- und Gebäudezahl und damit den Ist-Zustand des Jahres 2009 ab.
Klar ist: Die Abdeckungsquote von 2,2 Prozent des Stromverbrauchs aus regenerativer Energie ist „deutlich ausbaubar“, stellt der Gutachter fest. Der Gasverbrauch von 4250 Kilowattstunden pro Einwohner pro Jahr sei gering, was allerdings nicht auf sparsame Haushalte, sondern auf eine vergleichsweise geringe Anzahl energieintensiver Industriebetriebe zurückzuführen sei.
83,1 Prozent der Arbeitsplätze liegen im Dienstleistungssektor. Ein unterentwickeltes Gasnetz (7329 Haushalte), hoher Heizölverbrauch, beeindruckende 33 958 Fahrzeuge (0,62 pro Einwohner) sowie viel Wohnfläche (47,3m² statt 40,3m² in Willich) — all das führt zu 8,9 Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr in Meerbusch. Die privaten Haushalte sind für 41,4 Prozent verantwortlich.
Allein dies macht klar, was Politiker und Verwaltung gleichermaßen betonen: Ohne die Bevölkerung kann man nichts erreichen.
In Workshops wollen die Experten mit einem Klimabeirat aus Fachabteilungen der Verwaltung, WBM, RWE (was durchaus kritisch gesehen wird) lebensnahe Konzepte zum Ausbau des kommunalen Energiemanagements entwickeln. Auf Nachfrage von Bernd Schumacher (FDP) gibt Angelika Mielke-Westerlage gerne zu: „Es ist nicht so abwegig, auch Politiker einzubinden.“