Energie: Die Batterie ist der Schlüssel
Sonnenkraftwerk soll Eigenbedarf an Strom sichern.
Osterath. Fukushima habe den Ausschlag gegeben, sagt Carsten Faust. „Ich wollte unabhängig von Atomstrom sein.“ So begründet der Osterather, warum er als seines Wissens erster Meerbuscher im Keller seines Hauses ein so genanntes Sonnenkraftwerk installiert hat. Eine eingebaute Lithium-Batterie soll garantieren, dass Eigenheimbewohner sich nahezu autark mit selbst produziertem Sonnenstrom versorgen können.
Bei dem Verfahren wird der über die Photovoltaikanlage auf dem Dach produzierte Strom vom Sonnenkraftwerk im Keller in das Hausnetz eingespeist. Sonnenstrom, der nicht verbraucht wird, lädt die Batterie auf, wird auf Vorrat gespeichert und kann in den Abendstunden oder bei schlechtem Wetter abgerufen werden. Der Reststrom wird in das öffentliche Netz umgeleitet, womit sich der Besitzer die staatlich garantierte Einspeisevergütung sichert.
„Die Einspeisevergütung war für mich nicht entscheidend. Wichtig fand ich die Anschaffung der Batterie, durch deren Speichermöglichkeit ich zunehmend unabhängiger von Stromkonzernen werde“, sagt Faust und ergänzt schmunzelnd: „Ein guter Kunde der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch bin ich jetzt natürlich nicht mehr.“
Seine Bilanz nach der Inbetriebnahme der Anlage vor zwei Monaten ist gut: 1480 Kilowattstunden hat er produziert und sich durch die teilweise Einspeisung ins öffentliche Netz zudem 350 Euro gesichert. Der Anteil der Eigenversorgung, so Faust, liege noch bei 36 Prozent. Der Osterather hofft aber, langfristig bis zu 75 Prozent des im gesamten Jahr benötigten Stroms selbst produzieren zu können.
Preisgünstig ist das Sonnenkraftwerk nicht. Je nach Ausführung und Kilowattleistung müssen zwischen 12 000 und 37 500 Euro investiert werden. Hans-Jürgen Denecke, Kooperationspartner des Herstellers Prosol Invest in Meerbusch, schätzt jedoch, dass damit bis zu einer Tonne Kohlendioxid im Jahr eingespart werden kann.