Ehrung am 5. Dezember Radmacher erhält die „Jacobsleiter“

Am Donnerstag wird der ehemalige Vorsitzende des Heimatkreises für sein Engagement geehrt.

Franz-Josef Radmacher wird am Donnerstag mit der „Jacobsleiter“ des Heimatkreises geehrt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Über das Engagement und die daraus resultierenden Verdienste von Franz-Josef Radmacher wurde schon häufig berichtet. Jetzt aber wird dem für „fast drei Jahrzehnte Ehrenamtler aus Passion“ bereits 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichneten Lank-Latumer eine Ehrung zuteil, die schon viele Jahre im Raum stand – er erhält vom Heimatkreis Lank die „Jacobsleiter“.

„In meiner Position als Vorsitzender war das nicht angebracht“, findet Radmacher. Die jetzige Ehrung mit dieser traditionellen Verdienstplakette nach Übergabe seines Amtes an Franz Jürgens ist Anlass genug, die Aktivitäten herauszustellen, die Franz-Josef Radmacher mit dem Heimatkreis Lank verbinden. Schließlich gehörte er im Mai 1971 in der Weinschenke van Dawen dem siebenköpfigen Gründungskomitee des „Heimatkundlichen Arbeitskreis“ an. „Erst 1979 wurde der gemeinnützige Verein Heimatkreis Lank e.V. eingetragen“, erinnert sich Radmacher. 1986 schließlich übernahm er von Addo Winkels den Vorsitz, den er bis zum Frühjahr dieses Jahres ausfüllte. Nach wichtigen Eckpunkten in der knapp 33 Jahre ausgeübten Position als Vorsitzender befragt, kann der 79-Jährige etliche Ereignisse aufzählen. Aber sein Engagement für die ihn sehr am Herzen liegenden heimatkundlichen Belange begann nicht erst in dieser Führungsposition. So war Radmacher von Beginn an den Veröffentlichungen unterschiedlicher Publikationen wie den Lanker Heimatblättern – ab 1978 „Länkter Bott“ genannt – oder dem Martinsliederbuch und der Schriftenreihe „Im Rheinbogen“ beteiligt. Für die Restaurierungsarbeiten der Teloy-Mühle Anfang der 1980er Jahre legte der gelernte Zimmermann sogar selbst mit Hand an: „Die Mühle war abbruchreif, hatte keine Haube und auch keine Flügel mehr.“ Wichtig ist Radmacher auch der Hinweis, dass er den Kontakt zu Angehörigen der vor gut 180 Jahren nach Missouri ausgewanderten Bürgern vom Niederrhein forciert hat: „1990 wurde der Missouri-Platz in Lank-Latum eingeweiht. Meine Frau und ich waren sieben Mal mit in Loose Creek. Es sind enge Freundschaften entstanden.“

Rund 60 Fahrten hat
Radmacher mitorganisiert

Auch der Fortbestand des Mundartstammtischs lag und liegt Franz-Josef Radmacher am Herzen: „Zu Beginn war es ein kleiner Arbeitskreis mit sechs Personen. Erst Carl Münks hat die Zusammenkunft zu dem gemacht, was Johannes Toups heute auf seine Art fortführt.“ Der damalige Heimatkreis-Vorsitzenden war auch maßgeblich an der Organisation von Reisen beteiligt – vor allem, als es nach dem Mauerfall Richtung Osten ging. Rund 60 Fahrten hat Radmacher mitorganisiert. Bei der Erinnerung an eine Reise nach Kaliningrad fallen ihm der Karlsbader Becher-Bitter (Becherovka) sowie die Umstände der Begleichung der Hotelrechnung ein: „Wir haben den Betrag in Westgeld an einen Agenten gezahlt, ausgebreitet auf der Bettdecke des Hotelzimmers.“

Wichtigstes Projekt aber ist dem heutigen Ehrenpräsidenten des Kreisheimatbundes, Ehrenmitglied der Alte-Schützen-Kompanie Lank-Latum und Stellvertreter des Kreiskulturausschusses die mit historisch wertvollen Erkenntnissen verbundene Grabung an St. Stephanus: „Das war mir – wie der gesamte Denkmalschutz – schon immer sehr wichtig.“

Die Verleihung der „Jacobsleiter“ am 5. Dezember in der Teloy-Mühle bedeutet ihm ebenfalls viel: „Das ist ein schöner Abschluss. Ich war an der ersten 1968 vergebenen Auszeichnung maßgeblich beteiligt. Die Idee, die Verdienstplakette nach Pastor Jacobs zu benennen, kam von Karl Schmalbach.“ Auch wenn mit der aktuellen Ehrung ein weiterer Abschnitt beendet scheint – ohne Franz-Josef Radmacher geht es in Lank-Latum nicht. Die Goldhochzeit mit Ehefrau Christa in diesem Jahr wurde nur im privaten Rahmen begangen. Aber der 80. Geburtstag des „Jacobsleiter“-Trägers 2019 soll 2020 groß gefeiert werden.