Fußgängerzone wäre Gewinn
Händler und Kunden genießen den Platz am Deutschen Eck.
Büderich. Der große Einkaufsmarkt ist gut sortiert, es gibt Friseurgeschäfte, Kosmetikstudio und Boutiquen, Reinigung, Apotheke und Optiker, Bäcker, Blumenladen und Buchhandlung, Eisdiele und Italiener. Schräg gegenüber den Antiquitäten und nahe den Geschenkartikeln gibt es einen außergewöhnlichen Tortenladen, der auf Bestellung Mehrstöckiges fürs Fest backt. Rundum zufrieden könnte Büderich mit diesem Einkaufszentrum im Süden sein, doch das Image des Deutschen Ecks ist nicht gut. Wer sich an der Witzfeld- und Oststraße umhört und umschaut, gewinnt allerdings einen durchaus positiven Eindruck.
Es sei ein angenehmer Platz, den es in Büderich nicht noch einmal gibt, loben Passanten, die tagsüber gerne auf einer der Bänke rasten und das Treiben zwischen den Geschäften aus dem Schatten der Bäume beobachtend genießen. „Ich verbringe immer meine Mittagspause hier“, erzählt eine Frau.
Besonders angenehm sei, dass man auf dem Platz von dem Verkehr der Neusser Straße isoliert sei, erzählt ein Anwohner. „Mir gefällt zwar der Gebäudekomplex nicht, der uns von der Hauptverkehrsstraße trennt, aber ich bin dankbar, dass uns diese Abschottung diese Ruhe verschafft.“
Dass in dem Bemühen, das Deutsche Eck attraktiver zu machen, viele für eine Verschönerung der Hausfronten, besonders an der Oststraße, eintreten, stört den Besucher. „Die Häuserfronten interessieren die Einkäufer nicht.“ In den letzten Jahren sei zu sehr in Gewerbeflächen investiert worden. Heute sei es in der Umgebung nicht mehr normal, dass Familien in Mehr-Generationen-Haushalten lebten, wie es früher der Fall war. „Diese Kunden fehlen natürlich.“
Viele Fußgänger sind sich sicher, dass der Besuch des Deutschen Ecks noch angenehmer wäre, wenn die Verbindung der Düsseldorfer Straße zur Oststraße zur Fußgängerzone würde. „Dann müssten die Gäste der Eisdiele oder des Restaurants nicht den Ruß einatmen, während sie draußen sitzen. Vor allem wäre es viel sicherer für die Kinder, die dort spielen“.
Nicht nur Passanten, sondern auch Ladenbesitzer glauben, dass es dem Deutschen Eck nicht an Angeboten, sondern an Laufkundschaft fehle. Michael Hauschild, Besitzer der Buchhandlung BulaBü verbindet diese Feststellung mit einem großen Lob: „Die Stammkunden sind klasse!“ Rundherum herrsche eine angenehme Stimmung und ein buntes Treiben. Da würden die einen Kunden mit einem Porsche, andere, die sich gar kein Auto leisten könnten, mit dem Fahrrad vorfahren. „Das macht unsere Gegend so besonders und deshalb fühlen wir uns hier wohl“, betont Hauschild.