Gastronomie in Meerbusch Lokale haben 2 G- und 3 G-Regel

Meerbusch · Mit dem herbstlichen Wetter beginnt für die Gastronomie die Innen-Saison. Die Rheinische Post hat Betreiber von Lokalen gefragt, welche Regeln sie für den Zutritt vorsehen. Der Umgang mit Ungeimpften ist unterschiedlich.

Manche Gastronomen lassen auch Ungeimpften den Zutritt in ihr Lokal, andere nicht.

Foto: dpa/Robert Michael

Corona spaltet. Nicht nur die jeweiligen Regeln waren und sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Auch die Meinungen dazu zeigen sich seit Pandemie-Beginn recht konträr. Die aktuelle Diskussion aber dreht sich gezielt um die 2 G- und 3 G-Regel. Während bereits im August bei einem Bund-Länder-Treffen die 3 G-Regel unter anderem für Veranstaltungen in Innenräumen und damit auch Restaurant-Besuche vereinbart wurde, geht es jetzt um die Entscheidung, wo nur Geimpfte und Genese oder auch Getestete zugelassen werden sollen.

Der Ruf nach entsprechenden Bestimmungen für den Freizeit- und Fitnessbereich wird lauter. Und auch die Diskussion um 2 G oder 3 G in Gastronomie-Innenräumen nimmt zu. Dort, wo 2 G praktiziert wird, liegt der Vorteil ganz klar bei den Geimpften oder Genesenen. Mehr Sicherheit wird garantiert und mit dem Wegfall der Abstandsregeln auch mehr Freiheit. Außerdem könnte damit auch eine eventuelle vierte Welle eingebremst werden. Aufgrund der Tatsache, dass Impfstoff für alle angeboten wird, scheint die 2 G-Regel – bis auf wenige Ausnahmen aus medizinischen Gründen – zumutbar. Den Gastronomen ist bewusst, dass sie vor allem vor der beginnenden Gänse-Saison mit größeren Runden an einem gemeinsamen Tisch abwägen, was für sie und ihre Gäste zumutbar ist.

3 G-Regel gefährdet laut Winzen Gesundheit der Anwesenden

Frank Winzen, Chef des Fronhofs in Lank-Latum, ist sich in seiner Einschätzung ganz sicher: „Würde die 3 G-Regel im Innenraum gelten, wäre die Gesundheit der Gäste und auch unseres Personals nicht gewährleistet. Deshalb ist klar, wenn wir Mitte Oktober in den Gasträumen die Gänse-Karte auslegen, gilt 2 G. Wir wollen auf der sicheren Seite sein und wissen, dass unsere Gäste das auch so sehen.“

Ciro Cinque vom Cinque Pomodori, unmittelbar neben dem Fronhof gelegen, sieht es ähnlich: „Obwohl die Kontrolle mit Dokumentation, wer geimpft oder genesen ist, mit viel Arbeit verbunden ist, wollen wir unsere Gäste und das Team schützen. Wir wollen ein coronafreies Restaurant sein, die Gäste sollen sich wohlfühlen und deshalb gilt im Innenraum 2G.“ Er hofft außerdem auf die Genehmigung seitens der Stadt für einen kleinen temporären Wintergarten vor der Tür auf dem Alter Markt.

Johannes Siemes, Chef des Strümper Hofs, hat sich ebenfalls Gedanken gemacht: „Ich habe hin und her überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen, die freie Entscheidung meiner Gäste anzuerkennen, den demokratischen Gedanken auch in diesem Fall beizubehalten. Es soll niemand ins Abseits gestellt werden. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und deshalb gilt in den Innenräumen des Strümper Hofs 3 G.“ Er betont, dass die Gastronomie in den Lockdowns sehr gelitten hat und, dass er sich auf die im November startende Herbst-Saison mit Gänsegerichten freut.

Die Demokratie bringt auch Ivan Loina, Restaurant Palato in Osterath, ins Spiel: „Wir sind noch unsicher, werden aber wohl bei 3 G bleiben und möchten damit Respekt vor der Wahl unserer Gäste zeigen.“ Alex Georgiadis, Brauereiausschank Gulasch, sieht das ähnlich. Solange es nicht vorgeschrieben wird, will er es bei 3 G im Innenraum belassen und begründet es so: „Ich bin optimistisch und habe die Erfahrung gemacht, dass Ungeimpfte zuhause bleiben.“

Peter Wilden, der gemeinsam mit seinem Bruder Thomas Armenat die „Rheinschänke“ in Büderich führt, hat sich ebenfalls für 3 G entschieden: „Wir kennen unsere Gäste gut und wollen niemanden vor der Tür stehen lassen.“

David Adrian, Pächter des Restaurants Röttgenhof im Golfpark Meerbusch, beurteilt das anders. Bei ihm steht Sicherheit an erster Stelle. Wenn die Temperaturen einen Aufenthalt im Außenbereich nicht mehr hergeben, gilt in seinem Restaurant auch zum Gänse-Essen die 2 G-Regel. „Feststeht, dass wir mit dem Start der Innen-Saison diese Zugangs-Richtlinie umsetzen. Wir wollen die Gesundheit unserer Gäste und auch die des Gastro-Teams schützen.“ Die Entscheidung, welche Regel gilt, bleibt also vorerst den Gastronomen überlassen.

Trotzdem wird in NRW nicht ausgeschlossen, dass für diesen Bereich 2 G und damit die strengere Corona-Vorschrift eingeführt werden könnte.