Wirtschaftsstandort Meerbusch Politiker treffen sich im Gartencenter
Büderich · Bürgermeister Christian Bommers und CDU-Bundestagskandidat Ansgar Heveling haben bei Garten Selders in Büderich über den Standort Meerbusch, den Verkehr und die Zukunft des Einzelhandels gesprochen.
Während in den Innenräumen von Garten Selders bereits die Vorbereitungen fürs Adventsgeschäft laufen, überrascht im Freigelände der Herbst mit einem Feuerwerk an Farben. Hinter dieser Pflanzenpracht aber steckt ein hartes Stück Arbeit. „Ein großer Anteil der Pflanzen und Bäume wird selbst produziert“, erklärt Toni Selders.
Interesse dafür zeigte nun Ansgar Heveling, CDU-Bundestagskandidat für den Rhein-Kreis Neuss. Er war nicht zum ersten Mal bei Selders zu Besuch: „Ich bin im ländlichen Raum aufgewachsen und mit der Natur verbunden.“ Das Interesse für den Wirtschaftsstandort teilte Heveling mit dem ebenfalls anwesenden Meerbuscher Bürgermeister Christian Bommers. Da passte es gut, dass Toni Selders, der das Gartencenter mit Gartenbaumschule und Floristik gemeinsam mit seinen Söhnen Robert und Philipp führt, auf die Tradition des 1947 gegründeten Familienbetriebs einging: „Als feststand, dass eine Vergrößerung des Standorts Neuss nicht möglich ist, haben wir im Jahr 2002 mit einem Aufbau des neuen Standorts in Büderich begonnen.“
2008 wurde der Betrieb eröffnet, Robert Selders stieg in das Unternehmen ein und später auch Philipp. Immer an deren Seite sind Ehefrau und Mutter Annemarie sowie die rund 35 bis 40 Mitarbeiter. Die Selders betonen, wie wichtig es ihnen war, in Meerbusch – „wir fühlen uns hier wohl“ – auch soziale Aufgaben wahrzunehmen: „In zehn Jahren Glühweinnacht für einen guten Zweck haben wir rund 250 000 Euro an Spenden gesammelt.“
Gartecenter will
„klein, aber fein bleiben“
Das Gartencenter und die umliegenden Betriebe aus der Branche betreffend hat die Familie Selders ein Ziel: „Wir wollen klein bleiben – aber fein.“ Die Gartenbauer betonen, dass Bäume und Pflanzen, die gegen Trockenheit bestehen können, gefragt sind: „Deshalb ist die Knappheit der Pflanzen groß, die Preise steigen. Positiv daran ist, dass damit die Wertigkeit der Pflanzen anerkannt wird.“ Die von der Kundschaft gewünschte Beratung werde intensiver, aber die Bedingungen im Umfeld würden schwieriger.
Toni Selders nutzte die Anwesenheit des Bürgermeisters, um etwa auf die stark befahrene Necklenbroicher Straße aufmerksam zu machen. „Die Verkehrsprobleme in Büderich sind erheblich. Eine unmittelbare Lösung ist nicht in Sicht, aber ich werde das noch einmal zur Diskussion stellen“, versprach Christian Bommers. Robert Selders, Vize-Vorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft Meerbusch-Büderich (W&I), sprach auch die Probleme des Einzelhandels an. Er habe Sorgen um die W&I-Zukunft, weil der Zusammenhalt der inhabergeführten Geschäfte nachlasse: „Hier spielt die zunehmende Ansiedlung der unterschiedlichen Ketten-Filialen eine Rolle“, so Selders.
Nach diesem Gespräch ging es im Golfmobil mit Bürgermeister und Politiker entlang der Anpflanzungen vorbei an dem Tannenbaum-Areal mit dem Plakathinweis „Hier ist Weihnachten“ zu der mit Eiben besetzten Schonung – und damit zum praktischen Teil der Informations-Runde. „Für die immergrüne Europäische Eibe beginnt jetzt – bei Temperaturen unter 15 Gad – die Pflanzzeit“, erklärten Robert und Philipp Selders. Die rund drei Jahre alten, zirka 80 Zentimeter großen Eiben werden mit einem Spaten aus der Erde geholt, der Ballen mit einem Netz umwickelt und zu den Kunden gebracht. Selders: „Sie sind auch als Messe-Deko gefragt.“ Dass verblühte Sonnenblumen an den wiederholt ausgefallenen Sonnenblumensonntag erinnern, macht die Familie traurig. Trotzdem betont sie: „Wir sind die wahren Grünen und haben den schönsten Beruf der Welt.“ Auch Ansgar Heveling selbst legte mit Hand an und versprach zum Abschied: „Ich komme wieder, bin gespannt auf weitere Veränderungen.