Förderung des Landes Sportstätten sollen nachhaltiger werden
Meerbusch · Neun Meerbuscher Sportvereine bekommen Mittel aus dem Landesförderprogramm „Moderne Sportstätten“. Für das Geld werden die Anlagen energieeffizienter gestaltet und mit Photovoltaikanlagen versehen.
Das Klubhaus der Tennisabteilung des TSV Meerbusch erstrahlt im völlig neuen Glanz. „Vom alten Gebäude stehen eigentlich nur noch die Wände, ansonsten ist alles modernisiert worden“, erklärt Technikwart Klaus Krah. Von der Heizung und Energieversorgung bis hin zu Umkleiden, Sanitäranlagen, aber auch Fenster, Dach, Boden und Dämmung haben die Blau-Gelben in den vergangenen anderthalb Jahren auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Eine Photovoltaikanlage, die die Tennisanlage mit Energie versorgt, eine Wärmepumpe sowie ein Stromspeicher machen das Ganze energieeffizient und nachhaltig. „Alleine durch die energetische Sanierung sparen wir jedes Jahr 4500 Euro und können unser Flutlicht weitgehend autark nutzen“, sagt Tennis-Abteilungsleiter Xaver Knust. Allerdings hätte der Verein diese Investition aus eigener Tasche nicht tätigen können – möglich wurde dies nur durch Mittel des Landes.
Im Rahmen des Förderprogramms „Moderne Sportstätten“ hatte das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) den TSV Meerbusch vor rund zwei Jahren mit 311.000 Euro bedacht. Mehr als die Hälfte davon, 170.000 Euro, stellte der Klub der Tennisabteilung bereit. Weitere 200.000 Euro wurden durch Eigenleistung und Fremdmittel investiert. „Es war einfach an der Zeit, hier etwas zu machen. Das Vereinsheim hatte 1960er-Jahre-Charme, die Plätze mehr als 40 Jahre alt“, sagt Knust. Darüber hinaus erneuerte der TSV die Zaunanlage, die Sanierung der acht Plätze wird im Herbst vorgenommen.
Beim Tag der Offenen Tür, bei dem sich auch Bürgermeister Christian Bommers ein Bild von der Anlage machte, waren auch viele interessierte Besucher da. „Wir haben 30 Neuanmeldungen verbucht“, sagt Knust. Die Mitgliederzahl stieg damit auf fast 550 an. Einen Aufnahmestopp wird es beim TSV aber nicht geben. „Sollten die Zahlen weiter in die Höhe gehen, würden wir erwägen, die Anlage um zwei weitere Plätze zu erweitern. Auch ein Padelcourt wäre in Zukunft denkbar“, sagt Knust. Größere sportliche Ambitionen hegt der TSV getreu seines Mottos „Tennis unter Freunden“ weiterhin nicht. „Wir wollen ein Familienklub bleiben und investieren unser Geld lieber in die Qualität des Vereins als in Spieler“, betont der Abteilungsleiter.
Das übrige Geld der Sportstättenförderung floss beim TSV in die Restaurierung zweier Standorte in Bösinghoven. Die „Alte Schule“ bekam ein neues Dach mitsamt Photovoltaikanlage sowie neue Türen. Der Sportplatz am Windmühlenweg erhielt neue sanitäre Anlagen, zudem wurde die Öl- durch eine Gas-Hybridheizung ersetzt.
Das Programm „Moderne Sportstätten“ soll dazu dienen, den Breitensport im Land NRW zu fördern und die Sportanlagen moderner und nachhaltiger zu gestalten. Insgesamt steht dafür für das Jahr 2022 eine Summe von 300 Millionen Euro zur Verfügung, um die sich die Verein und Verbände bewerben können.
Acht weitere Vereine aus dem Stadtgebiet hatten sich ebenso über Fördergelder im Rahmen der Aktion „Moderne Sportstätten“ freuen dürfen. Der OSV Meerbusch wird die 84.000 Euro dazu nutzen, am Krähenacker eine behindertengerechte Dachterrasse mit Aufzug an seinem Vereinsheim zu errichten. Der TV Osterath investierte das Fördergeld von 78.000 Euro in eine neue, stromsparende Beleuchtung sowie die energetische Sanierung des Daches der vereinseigenen Halle.
Der TC Strümp setzte die 71.000 Euro ein, um die Bewässerungsanlage instand zu setzen, das Clubhaus zu modernisieren und eine Flutlichtanlage zu errichten. Der GWR Büderich verwendete die 62.000 Euro, um die veraltete Zaunanlage rund um die acht Tennisplätze zu erneuern. Der TC Bovert nutzt seine Fördermittel über 55.000 Euro, um im Herbst einen der sechs Plätze zu einem Allwettercourt umzurüsten und hat bereits die Zaunanlage sowie die Umkleidekabinen mitsamt sanitärer Anlagen saniert.
Der FC Adler Nierst, der mit 63.000 Euro bedacht wurde, renovierte das Dach seines Clubhauses und modernisierte Lüftungsanlage und Videoüberwachung. Das Fördergeld in Höhe von 10.000 Euro steckte der Windsurfing Club Meerbusch in eine Photovoltaikanlage auf dem Vereinsheim, der SSV Strümp hat für 10.000 Euro ein Regendach für die Zuschauer errichtet.