Kultur in Meerbusch Eine Schau zu Ruth Niehaus
Büderich · Die Schauspielerin (1925-1994) ist in Meererbusch aufgewachsen. In der Stadtbibliothek wird mit Zeitdokumenten auch an ihre erfolgreiche Karriere erinnert.
(mgö) Eine Straße in Meerbusch wurde nach ihr benannt, ihre Grabstätte ist in Büderich, und jetzt wird in der Stadtbibliothek im Umfeld ihres 27. Todestags eine Ausstellung unter dem Titel „Aus dem Leben der Schauspielerin Ruth Niehaus“ eröffnet. Die Stadtbibliothek Meerbusch unter der Leitung von Heike Gennermann zeigt in Kooperation mit Matthias Jochem insgesamt 38 Exponate in Form von Fotos, Titelbildern und anderen diversen Zeitdokumenten.
Matthias Jochem wurde als entferntem Angehörigen die Verwaltung des gesamten Nachlasses der 1925 in Krefeld geborenen und am 24. September 1994 in Hamburg verstorbenen Theater- und Filmschauspielerin sowie Regisseurin übertragen. Er war es auch, der vorschlug, eine Straße im Süden Büderichs nahe des Areal Böhler nach dem in Meerbusch aufgewachsenen großen Kinostar der 1950er-Jahre zu benennen. Als 2014 in einer Zeremonie die Ruth-Niehaus-Straße ihren Namen erhielt, sagte die damalige Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage: „Dass hier ein Frauenname auf dem Schild steht, ist ein gutes Zeichen.“
Niehaus galt als „Rita Hayworth des deutschen Films“
Ruth Niehaus war eine ganz besondere Frau. Nach dem Abitur besuchte sie die Schauspielschule in Düsseldorf, bekam Bühnenengagements unter anderem bei Gustaf Gründgens, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Burgtheater in Wien. Als Filmschauspielerin wurde sie „die Rita Hayworth des deutschen Films“ genannt und galt als „Fräuleinwunder“.
„Trotz dieser Erfolge blieb sie durch und durch Theaterschauspielerin“, erinnert Matthias Jochem. Er erzählt, dass Orson Welles von ihr „hingerissen“ gewesen sei, sie nach Hollywood holen und heiraten wollte: „Ich habe damals gedolmetscht.“ Jochem weiß auch, dass Ruth Niehaus mit der Familie Adenauer verwandt ist und mit Joseph Beuys gut befreundet war.
Der Aktionskünstler und Bildhauer hat die Schauspielerin nicht nur gemalt, er hat 1951 auch das Grabmal für die Familiengrabstätte auf dem Büdericher Friedhof gestaltet. „Ich stehe mit Eva Beuys in Kontakt, habe das Grab jetzt auf ihre Empfehlung neu mit Efeu bepflanzt und sie zur Ausstellungseröffnung eingeladen“, ergänzt Matthias Jochem.
Er stellt auch zur Beuys-Ausstellung im Rahmen von „MeerbuschKunst“ im Oktober in der Teloy-Mühle Exponate aus dem Nachlass zur Verfügung. Kunsthistorikerin Margot Klütsch wird einige erklärende Worte zur Verbindung Ruth Niehaus und Joseph Beuys sprechen.
Zur Vernissage am Samstag – auch Adenauers ältester Enkel wird dabei sein – ist wegen der Corona-Vorschriften nur eine geringe Teilnehmerzahl möglich.
Anmeldung per Mail an miriam.erkens@meerbusch.de. Bis 7. November. Stadtbibliothek, Dr.-Franz-Schütz-Platz 5. Geöffnet: Dienstag 14-18 Uhr, Mittwoch 15-19 Uhr, Donnerstag 10-18 Uhr, Freitag 14-18 Uhr, Samstag 10-13 Uhr.