Explosion weckte Nachbarschaft Geldautomat in Lank gesprengt

Meerbusch · In der Nacht zu Mittwoch haben bisher unbekannte Personen den Geldautomaten der Volksbank an der Hauptstraße gesprengt. Die Filiale wurde durch die Explosion komplett verwüstet.

Am Vormittag wurden die Schäden der Explosion beseitigt, die Glasfenster- und Türen mussten komplett entfernt werden.

Foto: RP/Dominik Schneider

Ob und in welcher Höhe die Täter Beute gemacht haben, ist noch unklar. Der Schaden, den sie angerichtet haben, ist aber auf jeden Fall beträchtlich. Am Tag nach dem großen Knall gab es auf der Lanker Hauptstraße nur ein Thema: Die Sprengung in der Filiale der Volksbank in der vorangegangenen Nacht.

In den frühen Mittwoch-Morgenstunden, gegen 3.15 Uhr, riss eine Explosion die Nachbarschaft aus dem Schlaf. Mehrere Anwohner riefen die Polizei, einige sahen nach, was geschehen war. Nach Zeugenaussagen hatten sich offenbar drei Personen Zugang zum Geldautomaten beschafft, der sich im Foyer der Filiale der Volksbank Mönchengladbach an der Hauptstraße Ecke Mathias-von-Hallenberg-Straße befand. Welches Sprengmittel sie dabei verwendeten, ist bislang nicht bekannt.

Die Zeugen beobachteten allerdings, wie die mutmaßlichen Täter kurz nach der Detonation in ein graues Fahrzeug, vermutlich einen Kombi, stiegen. Sie flohen demnach mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Uerdinger Straße, weitere Richtungsangaben gibt es nicht. Das Kriminalkommissariat 14 der Polizei des Rhein-Kreis Neuss hat die Ermittlungen aufgenommen, die Sicherung von Spuren dauerte bis in die Morgenstunden. Zudem werden weitere Hinweise zu den Tätern, dem Tathergang und der Flucht gesucht, Zeugen werden gebeten, sich telefonisch unter der Rufnummer 02131/3000 zu melden.

Die Explosion hatte die Fensterrahmen aus der Mauer gerissen, die Scherben lagen über die Lanker Hauptstraße verteilt.

Foto: RP/Dominik Schneider

Am Tag nach der Sprengung war diese das beherrschende Thema auf der Lanker Hauptstraße. Viele Anwohner hatten den Knall in der Nacht gehört, und am Tag wurde das komplette Ausmaß des Schadens sichtbar. Durch die Wucht der Detonation wurde nicht nur die Eingangstür der Volksbank-Filiale zerstört, auch die Inneneinrichtung wurde komplett verwüstet. Zudem hatte die Druckwelle auch auf beiden Seiten des Gebäudes Fensterrahmen samt Scheiben aus den Wänden gerissen, die Scherben lagen weit über den Bürgersteig verteilt. Durch die leeren Rahmen wurde sichtbar, mit welcher Gewalt Möbel, Computer, Akten und sogar Kaffeemaschinen durch den Raum geschleudert worden waren. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadt sowie einer Fachfirma zur Beseitigung der Schäden waren Mitarbeiter der Volksbank vor Ort.

Glück im Unglück hatten offenbar die übrigen Nutzer des Hauses: Neben der Bank-Filiale gibt es dort eine Zahnarztpraxis sowie Privatwohnungen. Nach einer ersten Prüfung ist die Statik des Gebäudes durch die Schäden nicht gefährdet – das hätte auch anders ausgehen können, wie die Arbeiter am Vormittag beim Aufräumen kommentieren.

Angriffe auf Geldautomaten haben meist zum Ziel, die dort gelagerten Bargeldvorräte zu erbeuten. In Meerbusch gab es vergleichbare Verbrechen zuletzt im Februar dieses Jahres in Bösinghoven und im Dezember 2021 in Osterath. Im Herbst 2020 war in Strümp der Geldautomat der dortigen Sparkasse gesprengt worden – der Hauseigentümer lehnte es in Folge dessen aus Angst vor einer Wiederholung der Tat und den folgenden Schäden für sein Gebäude ab, einen neuen Automaten aufstellen zu lassen.

Wie es nun mit der Volksbank in Lank-Latum weitergeht, ist noch offen. Das Geldinstitut erfasst derzeit noch die Schäden, auch das Gebäude muss noch eingehend auf die Folgen der Detonation untersucht werden. Ein Resümee der Folgen des Verbrechens wird erst in den kommenden Tagen möglich sein. Auch dann wird erst klar sein, wie lange die Kunden der Volksbank auf den Service in Lank-Latum werden verzichten müssen. Filialen gibt es für die Kunden derweil in Strümp, Osterath und Büderich.