Glasfaserverlegung in Strümp fast fertig
Dennoch gibt es im Stadtgebiet noch sieben weiße Flecken, wo die Telekom die Technik für schnelleres Internet nicht geplant hat.
„Deutschlands digitale Infrastruktur fällt im europäischen Vergleich immer weiter zurück“, warnt der Europäische Rechnungshof (EuRH) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. Gilt das auch für Meerbusch? Immer wieder klagen Bürger darüber, dass die Geschwindigkeit ihres Internetanschlusses zu niedrig sei, um vernünftig damit arbeiten zu können.
In den vergangenen Wochen wurde allerdings in Strümp und Osterath heftig gebuddelt. Die ausgehobenen Gräben rund um den Kapellengraben in Strümp sind nun fast wieder zugeschüttet. Dort wie auch in Osterath hat die Telekom jede Menge Glasfaserleitungen verlegt, um den begehrten digitalen Anschluss für schnelleres Internet zu schaffen. „Wir haben gerade den Bereich Strümp und Osterath mit schnellem Internet versorgt. Einschaltung war am 11. Juni“, informiert Telekomsprecher André Hofmann. „Es profitieren rund 7700 Haushalte mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde.“
Jeder, der in Meerbusch wissen möchte, ob er dabei ist, kann im Internet auf der Seite der Telekom seine Adresse eingeben. Wenn man zum Beispiel am Lönsweg wohnt, erfährt man, dass man mit bis zu 50 MBit/s surfen kann. Wer nicht im zentralen Bereich von Strümp wohnt, muss sich mit weniger (25 oder 16 MBit/s) zufriedengeben.
André Hofmann, Telekom-Sprecher
„Auf eigene Initiative haben wir viel Geld investiert, um unseren Kunden ein besseres Angebot zu machen“, teilt Hofmann mit. Wobei dieses Angebot nicht automatisch beim Kunden ankommt, sondern gebucht werden muss und dann auch mehr kostet.
Ebenso können die Kunden anderer Anbieter wie Vodafone und Unitymedia profitieren. „Gemäß der gesetzlichen Vorgabe müssen wir unsere Leitungen auch den anderen Firmen zur Durchleitung zur Verfügung stellen“, so Hofmann. Die Glasfaserleitungen liegen bis zu den Verteilerkästen. Für den Hausanschluss werden dann Kupferleitungen verlegt. „Wir sind nicht für einen 100-prozentigen Ausbau verantwortlich. Das muss die Kommune machen“, sagt der Pressesprecher. Immerhin gäbe es für den Breitbandausbau Fördertöpfe, die die Kommunen in Anspruch nehmen könnten.
Tatsächlich gibt es derzeit in Meerbusch noch insgesamt sieben weiße Flecken am Ortsrand der Dörfer, wo zumindest vonseiten der Telekom kein schnelles Internet geplant ist. Misslich: Dazu gehören beispielsweise das neue Gewerbegebiet in Strümp und das Mollsfeld in Osterath. „Diese weißen Flecken sollen bis Ende 2019 verschwunden sein“, teilt der Technische Dezernent Michael Assenmacher mit. Zusammen mit dem Rhein-Kreis Neuss, der die gesamte Vergabe im Kreisgebiet koordiniert, wurde die Maßnahme ausgeschrieben. Mit dabei sind auch die Schulen, die alle an das schnelle Internet angeschlossen werden sollen. Lediglich Gehöfte, die weit außerhalb liegen, haben (noch) das Nachsehen. „Dafür suchen wir nach Lösungen“, verspricht Assenmacher.
„Wir befinden uns kurz vor Abschluss eines Konzessionsvertrags mit einem Telekommunikationsunternehmen“, teilt Marina Cabibbo vom Rhein-Kreis mit. Wenn dieser abgestimmt sei, werde er von der Bundesnetzagentur, dem Bundesfördergeber und dem Land geprüft. Erst, wenn diese Prüfung abgeschlossen sei und der Kreis den endgültigen Zuwendungsbescheid erhalten habe, könne sie sagen, wann der Ausbau in Meerbusch erfolgen wird. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, so schnell wie möglich mit dem Ausbau beginnen zu können“, sagt sie.
www.telekom.de/glasfaser/ glasfaser-an-ihrem-wohnort