Telekom: Glasfaser-Ausbau verzögert sich

Der Netzbetreiber hat mit Lieferengpässen von Zulieferern zu kämpfen. Rund 11 000 Haushalte sollen schnelleres Internet bekommen.

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Der sehnlich erwartete Glasfaser-Ausbau in Meerbusch stockt. Dabei hieß es Ende September noch, die Arbeiten liefen auf Hochtouren. Eigentlich sollten die meisten Baustellen in Lank — bis auf einige Montagegruben — bis Anfang Oktober geschlossen sein. In Büderich, erklärte die Telekom seinerzeit, sei man voraussichtlich bis Ende Oktober durch. Daraus ist nichts geworden.

Christoph Nießen hat im Rahmen des Glasfaserausbaus einen schnelleren 50-Mbit-Zugang bei der Telekom bestellt. Laut Online-Auskunft (www.telekom.de/schneller) sollte der Ausbau in Lank, in seiner Straße am Weingartsweg, bereits abgeschlossen sein. „Mitte Oktober sah man auch überall die Trupps der Installationsfirma, die neue Kabel verlegten, doch seit drei, vier Wochen findet man nur noch einzelne verlassene Baugruben auf Bürgersteigen, in denen Kabelenden lose aus der Erde gucken“, sagt Nießen. „Es tut sich nichts mehr, stattdessen wird man vertröstet.“

Andre Hofmann, Telekom-Sprecher

Zwei Mitteilungen darüber, dass der Ausbau „stockt“ und er sich weiter gedulden möge, hat der Lanker bereits erhalten. „Leider gibt es in diesem Bereich in der Tat Verzögerungen bei unserem zu 100 Prozent eigenfinanzierten Ausbauprojekt“, sagt Telekom-Sprecher Andre Hofmann. Die Ursachen für die Verzögerungen beruhten im Wesentlichen auf unvollständiger Leistungserbringung, zum Beispiel Ressourcenproblemen und Lieferengpässen von Zulieferern oder den seitens Telekom mit der Bauausführung beauftragten Montage- und Tiefbaufirmen. „Niemand bedauert das mehr als die Telekom“, so Hofmann. „Selbstverständlich sind wir in permanentem Austausch mit den besagten Unternehmen, um den Zeitverzug so gering wie möglich zu halten.“

In Lank und Büderich verlegt die Telekom derzeit rund 17 Kilometer Glasfaser und stellt 36 moderne Verteiler auf. Circa 11 000 Haushalte sollen darüber künftig mit schnellem Internet versorgt werden. „Wichtig für die Kunden und die Kommune ist: Wir schalten das neue Netz — Bauabschnitt für Bauabschnitt — sukzessive frei, damit die Aufträge der jeweils dort ansässigen Kunden realisiert werden“, sagt Hofmann. „Zudem bieten wir den Kunden die Möglichkeit der Registrierung bei unseren Vertriebskanälen oder unseren Vertriebspartnern. Diese kontaktieren automatisch die registrierten Kunden, sobald der gewünschte Anschluss buchbar ist.“ Damit entfalle der lästige Aufwand des Nachfragens zum Stand der Dinge am eigenen Anschluss.

Der Ausbau in den übrigen Stadtteilen ist für Anfang kommenden Jahres geplant. Bis Ende Januar — so die aktuelle Auskunft über die Facebook-Seite der Telekom — soll auch Christoph Nießen ans schnelle Netz angeschlossen sein.

Ist die Telekom mit ihren bislang geplanten Arbeiten durch, bleiben in Meerbusch fünf unterversorgte „weiße Flecken“: in Teilen von Langst-Kierst, in Osterath im Bereich des Autohauses „Nauen“ sowie an der Fritz-Wendt-Straße in Strümp, am Eisenbrand in Büderich und in einem Teil von Lank. Der Rhein-Kreis Neuss hat die Aufträge zum Glasfaserausbau ausgeschrieben.