Schwimmbad in Meerbusch Im Hallenbad ist großer Hausputz angesagt

Meerbusch · Die städtischen Mitarbeiter nutzen die Sommerferien, wenn alle im Freibad sind, für eine gründliche Säuberung des Hallenbades.

Frank Müller und Stefan Schmitz (von links) sind mit der Grundreinigung des Büdericher Meerbades beschäftigt.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Wenn es im Meerbad in Büderich so still ist, kann das nur eines bedeuten – es ist wieder großer Hausputz angesagt. Einmal im Jahr schließt das Hallenbad für zwei Wochen und die zehn Mitarbeiter des Bades bringen es wieder auf Vordermann. Dann wird das Wasser aus den Becken gelassen und Fliesen und Fugen auf Schäden untersucht. „Reparieren kann man diese nämlich nur im trockenen Zustand“, erklärt Meerbad-Betriebsleiter Willi Jentges. Auch die Beckenumgänge werden genauestens überprüft. Gibt es irgendwo scharfe Kanten oder sitzen Schrauben locker? Sind die Leitern fest verankert und ist das Kinderspielzeug noch in Ordnung? Und natürlich werden auch die Duschen und Umkleidekabinen beim Check nicht ausgelassen. „Größere Schäden hatten wir dieses Jahr nicht. Nur ein paar kleine an Fliesen und Fugen“, so Jentges. Ist im oberen Bereich des Hallenbades alles repariert, geht es ans Reinemachen. Dann werden alle Flächen inklusive Sitzbänke, Umkleiden und Schränke geputzt und desinfiziert.

Anders als in einigen anderen Städten wird das abgelassene Wasser des Meerbades nicht zur Bewässerung der städtischen Grünflächen genutzt. „Der Wunsch wurde bisher noch nicht an uns herangetragen und daher haben wir das auch noch nicht verfolgt“, erklärt Björn Brandenstein, Sportreferent der Stadt Meerbusch. So viel Wasser wie üblich hätte es in diesem Jahr aber auch nicht gegeben, denn das Mehrzweckbecken darf dieses Mal mit Wasser gefüllt bleiben. „Wir haben dieses Jahr mit dem Tauchverein zusammengearbeitet und uns dort Ausrüstung ausgeliehen. Damit haben wir dann geschaut, ob es in dem Becken Mängel gibt. Da es keine gab, haben wir entschieden, das Becken nicht zu leeren“, berichtet der Betriebsleiter. Diese Vorgehensweise habe man gewählt, um Energie und Wasser zu sparen, erklärt Björn Brandenstein. Die 800 000 Liter Wasser aus dem Mehrzweckbecken rauszulassen und es wieder zu befüllen ist außerdem ein sehr zeitaufwändiger Prozess. „Wir dürfen nur drei Zentimeter Wasser pro Stunde ablassen, damit der Druck aufrechterhalten bleibt und Fugen und Fliesen nicht springen. Und genauso langsam muss das Becken mit Wasser, das an die Umgebungstemperatur angepasst ist, befüllt werden“, erklärt Jentges.

Ein Stockwerk tiefer werden die Schwallwasserbecken gereinigt

Auch ein Stockwerk tiefer wird fleißig gearbeitet. Dort werden die Schwallwasserbecken gereinigt, was nur bei abgestellter Anlage funktioniert. Und auch die Wasser- und die Haar- und Faserfilter sehen am Ende der zwei Wochen aus wie neu. Gleichzeitig wird die Technik auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Zusätzlich zur Grundreinigung werden die Mitarbeiter auch regelmäßig in der zweiwöchigen Betriebspause geschult, zum Beispiel in Sicherheitsunterweisungen. Neben der großen Grundreinigung in den Ferien gibt es während der Betriebszeit jeden Montag eine kleine Grundreinigung. Und auch sonst wird das Meerbad täglich desinfiziert, das Wasser gefiltert und regelmäßig Wasserproben genommen.

Normalerweise fand die Grundreinigung immer in den Herbstferien statt. „Dann fallen wir dem Schulschwimmen nicht zur Last“, so der Sportreferent. Während der Corona-Pandemie habe man sich aber entschlossen, lieber die Sommerferien zur Reinigung zu nutzen. „Im Herbst ist das Wetter oft schlechter und unsere Besucherzahlen höher. Und im Sommer gehen die Leute lieber ins Freibad oder in klimatisiertere Orte“, setzt er hinzu. Bisher hatte das städtische Meerbad in diesem Jahr 41 562 Besucher. „Das sind leider noch nicht so viele wie vor Corona“, sagt Brandenstein. „Viele ältere Menschen sind noch vorsichtig und auf Abstand bedacht. Aber wir merken, dass es langsam in die richtige Richtung geht“, fügt er hinzu. Während der letzten beiden Jahre lagen die Besucherzahlen gerade mal bei rund 40 000 Besuchern im Jahr. Die Kurse der fünf Schwimmschulen und auch das Schulschwimmen hingegen laufen sehr gut. 2017 wurde das Meerbad kernsaniert und viel Geld in energieeffiziente Maßnahmen investiert. Das kommt ihm bei der aktuellen Energiekrise zu Gute. Trotzdem müssen die Besucher bei der Wiedereröffnung am 8. August um 13 Uhr auf Veränderungen gefasst sein. Im Mehrzweckbecken wird das Wasser um zwei Grad kälter sein und im Lehrschwimmbecken um ein Grad. Gleichzeitig wird die Raumtemperatur angepasst. „Diese sollte immer zwei Grad über der Wassertemperatur sein, damit es angenehm ist“, so Jentges. Weitere Änderungen, wie eine Erhöhung der Preise, seien bisher nicht geplant. „Aber es weiß natürlich keiner, was der Winter noch bringt“, gibt Brandenstein zu.

Am 11. August ist das Meerbad übrigens wegen eines Betriebsfestes der Stadtverwaltung geschlossen.

Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet 4.30 Euro, Kinder unter sechs Jahren sind in Begleitung kostenfrei. Von sechs bis 18 Jahren 2,30 Euro. Friedenstraße 21, Meerbusch, Telefon: 02132/916349