Heimatkreis Lank ehrt eifrige Helferin

Gisela Hage-Hülsmann erhält die Jacobsleiter für herausragende Verdienste um die Heimat.

Foto: Bauer

Schon zum 32. Mal hat der Heimatkreis Lank am Mittwoch in der adventlich geschmückten Teloy-Mühle die Jacobsleiter für herausragende Verdienste um die Heimat, speziell im ehemaligen Amt Lank-Latum verliehen. Aus der Hand des Vereinsvorsitzenden Franz-Josef Radmacher erhielt Gisela Hage-Hülsmann Urkunde und Plakette, die dem Siegel des Lanker Chronisten Pastor Wilhelm Jacobs (1720 - 1798) nachempfunden ist und von dem Künstler Michael Franke gestaltet wurde.

Die Preisträgerin, eine gebürtige Kölnerin, sei ein Herzensmensch und der gute Geist von Lank-Latum, lobte der stellvertretende Bürgermeister Leo Jürgens. Anpacken sei ihre erste Pflicht. Das halte sie jung, ergänzte er. Ihre Motivation, sich für Kinder, Alte und Schwache einzusetzen, liegt im christlichen Glauben begründet. „Der Kirchturm zeigt ihr den Weg“, sagte Jürgens über die Preisträgerin, die mehr als 20 Jahre Küsterin von St. Stephanus war. Dabei hatte sie keinen einfachen Lebensweg. „Sie hat ihre Eltern kaum gekannt, ist im Heim und bei Pflegeeltern aufgewachsen“, erzählte Radmacher. Doch gerade in dieser Kindheit wurzelt ihr Engagement.

„Meine Pflegemutter hat mehreren Waisenkindern mit ihrer Familie Heimat gegeben“, berichtete Hage-Hülsmann. Dieses Vorbild habe ihr Kraft gegeben. Daher setzte sich die gelernte Arzthelferin, die durch ihren Mann Ludwig nach Lank kam, zeitlebens für andere ein. Kommunionkinder, Pfadfinder, Kinderchor, Firmlinge, Messdiener und Sternsinger hat sie begleitet und unterrichtet. Heute ist sie zudem im Förderverein des Malteserstiftes und singt mit den Senioren Heimatlieder. „Das alles habe ich nur geschafft, weil meine Familie hinter mir steht“, so die Lankerin, Mutter von drei Töchtern und drei Enkeln. Dabei kommt auch der Spaß nicht zu kurz.

Gisela Hage-Hülsmann sang 25 Jahre lang im St.-Stephanus-Chor und ist temperamentvolles Mitglied im KFD-Karnevalsverein. „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“: Dieser Song von Trude Herr sei ihr buchstäblich auf den Leib geschrieben, sagt Radmacher schmunzelnd. Auch bei Pfarrfesten, Weihnachtsbasar und Ausflügen ist sie immer mit von der Partie.

Als vor zwei Jahren Flüchtlinge nach Meerbusch kamen, war es für sie selbstverständlich, in der Flüchtlingshilfe aktiv zu werden und bei Hausaufgabenbetreuung, in der Kleiderkammer oder beim Kochen zu helfen. „Solche Menschen wie Gisela Hage-Hülsmann braucht die Gemeinschaft“, sagte Radmacher zum Abschluss.