In den neuen Containern finden 100 Flüchtlinge Platz
Die Unterkünfte in Osterath sollen ab August zur Verfügung stehen.
Erstmals im dritten Jahrtausend setzt die Stadt Meerbusch wieder auf eine mobile Lösung für die Unterbringung von Flüchtlingen. Voraussichtlich in gut einem halben Jahr kann die Meerbuscher Stadtverwaltung bis zu 50 Asylbewerber in Unterkünften in so genannter Raumzellenbauweise in Osterath unterbringen.
Die Verwaltung hatte Pläne vorgelegt, bis zu 100 Flüchtlinge dort unterzubringen. Doch die Ausschussmehrheit schloss sich einer Veränderung des Antrags durch die SPD an, die die Obergrenze bei 50 Asylbewerbern sieht. So sollen die Unterkünfte nun auch mit Sozialräumen ausgestattet werden. Das war ursprünglich nicht vorgesehen.
In diesem Jahr wird die Bezirksregierung der Stadt Meerbusch voraussichtlich rund 100 weitere Flüchtlinge zuweisen. Sicher sind die Daten angesichts zahlreicher Kriege und Krisen weltweit nicht. Dabei befinde sich die Stadt Meerbusch im Zeitdruck: „Wir brauchen jetzt eine Entscheidung. Punkt“, sagte Sozialdezernent Frank Maatz.
Der Sozialdezernent machte deutlich, dass die Verwaltung gehalten sei, die wirtschaftlichste Lösung zu finden und mit den Steuergeldern sparsam umzugehen. Der Büdericher Pfarrer Wilfried Pahlke empfohl, sich die Flüchtlingscontainer in Korschenbroich anzuschauen. „Ganz so schlecht ist diese Lösung nicht.“
Wichtig sei jedoch, dass Räume entstünden, wo Menschen zusammenkommen könnten. Auf einer Grundfläche von 300 Quadratmetern sollen die zweistöckigen Modulbauten 48 Flüchtlingen Platz bieten. Ihr wohl größter Vorteil: Sie sind schnell fertig. Bereits im August könnten sie installiert werden. Ob die Stadt sie mietet oder kauft, steht noch nicht fest. Den Sperrvermerk über 700 000 Euro hoben die Sozialpolitiker auf.
Zum Vergleich: Ein Neubau eines Flüchtlingsheimes — beantragt von der SPD — würde rund 1,9 Millionen Euro kosten und mehr als ein Jahr dauern.
Maatz deutete an, dass im Immobilien-Konzept der Stadt auch ein festes Heim eine Rolle spielen wird. Es wird am 19. Februar vorgestellt. Die SPD vertagte daraufhin ihren Antrag.