Bauarbeiten in Meerbusch Schulen und Turnhallen werden fit gemacht
Meerbusch. · In den Sommerferien werden in den Meerbuscher Schulen und Turnhallen zahlreiche Reparaturen erledigt. In der alten Halle der Realschule Osterath erneuern Arbeiter im Moment die kompletten Umkleiden.
Wenn die Schüler und Lehrer raus sind, lässt der Hausmeister die Handwerker rein. So auch Wolfgang Rademacher an der Realschule Osterath. Morgens um halb sieben hat er an diesem Tag die alte Turnhalle für die Installateure aufgeschlossen. Seitdem wird dort geklopft und gebohrt.
Claus Klein, Bereichsleiter Service Immobilien bei der Stadt, erklärt, was während der Sommerferien in der Einfach-Halle passiert: „Diese Maßnahme war schon länger geplant: Die Umkleideräume dort werden komplett saniert.“ Heißt: Die alten Anlagen wurden herausgerissen, Toiletten, Waschbecken und Duschen werden neu gemacht. Klein: „Die alten Rohrleitungen werden erneuert, außerdem die Fliesen und die Beleuchtung.“ Drei Umkleiden für jeweils rund 15 Leute gehören zu der kleinen Halle. Wie lange die Arbeiten dauern, kann Klein derzeit nicht absehen. „Wir wollen aber natürlich so kurz wie möglich schließen, weil auch Vereine die Halle nutzen.“ Kosten: rund 180 000 Euro.
Das große Problem bei sämtlichen städtischen Baumaßnahmen: „Es ist schwer, überhaupt Firmen zu bekommen“, sagt Klein. In der Corona-Krise habe sich das Problem noch verschärft. „Einzelne Gewerke sagen kurzfristig ab, andere Firmen kommen einfach nicht.“ Und dadurch gerate der gesamte Bau-Ablauf durcheinander und verzögert sich.
Solche Probleme hat es beim Bau der Kita am Laacher Weg nicht gegeben. „Das ist unser Musterbeispiel“, sagt Klein. „Wir sind froh, dass der Bau trotz Corona und unter enormen Zeitdruck absolut termingerecht fertig geworden ist.“ Das 3,8 Millionen-Euro-Projekt steckt aktuell in der Endphase. Der Baukörper und der Innenausbau sind fertig. Claus Klein sagt: „Wo es jetzt noch etwas hakt, das sind zwei große Brandschutztüren, die erst Ende Juli geliefert werden können.“ Auch die Kinderwaschbecken, ebenfalls von einer deutschen Firma, kommen wohl erst Ende des Monats. Der Liefertermin für den Aufzug aus Italien wurde ebenfalls zweimal verschoben, „mittlerweile ist er aber eingebaut“. Die Möbel kommen noch, ganz am Schluss sind das Außengelände und die Stellplätze dran. Dennoch sagt Claus Klein über die moderne Kita in Büderich, in der zum neuen Kindergartenjahr die „Rheinräuber“ einziehen wollen: „Für mich ist das Ding fertig.“
Auch der Schornstein
des Gymnasiums wird saniert
Am Meerbusch-Gymnasium in Strümp hat mit Beginn der Ferien die Sanierung des mehr als zwölf Meter hohen Schornsteins begonnen. Das Gerüst steht, die Funkantennen oben auf dem Schornstein können bleiben. Grund für die Sanierung: Das Bauwerk aus den 1970ern ist marode. Das Eisen innen drin ist gerostet und muss ebenso wie der Beton erneuert werden. Kosten: rund 55 000 Euro.
Ebenfalls am SMG wird die Beleuchtung in der Dreifach-Turnhalle erneuert. „Dort wird eine moderne, energiesparende LED-Beleuchtung installiert, die sich selbst je nach Tageslicht regelt“, erklärt Claus Klein. In der Vergangenheit fiel in der Halle öfter mal das Licht aus. Das Land bezuschusst die Maßnahme mit 25 000 Euro. Die Gesamtkosten liegen bei rund 120 000 Euro.
Erneuert werden auch die defekten Teile der Gebäudeleittechnik im SMG. Die elektronische Anlage steuert die Lüftung und Heizung im Schulgebäude. Einzelne kaputte Bauteile, die etwa die Temperatur messen, werden nun ausgetauscht. Klein: „Danach muss die Technik neu programmiert werden.“
Kleinere Arbeiten stehen in der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule an: In der Sporthalle werden vier Geräteraum-Tore mit Prallschutz ausgetauscht. Kosten: 40 000 Euro. Die Mitarbeiter im Fachbereich Service Immobilien nutzen die Ferienzeit aber auch für Planungen. Aktuell wird beispielsweise der Bauantrag für das neue Stadtarchiv in Bovert am Erwin-Heerich-Haus ausgearbeitet (Kosten: rund 1,4 Millionen Euro). Außerdem hat die Verwaltung angefangen, die Sanierung des Anbaus der Adam-Riese-Schule in Büderich zu planen. Dort ist das Archiv bislang untergebracht. Claus Klein: „Wir planen außerdem eine Erweiterung, um das Raumangebot der Grundschule zu optimieren.“ Im Haushalt stehen dafür 750 000 Euro bereit.
Eine weitere Grundschule mit Platzmangel ist die Pastor-Jacobs-Schule in Lank. Klein: „Die Aula unterm Dach wird von der OGS als Mensa benutzt, das ist alles viel zu eng.“ Geplant ist eine neue Mensa auf dem Schulgelände, Im Haushalt wurden dafür bereits 1,3 Millionen Euro eingestellt.
Den größten Stress bereitet Claus Klein in diesen Tagen die Vergabe der Arbeiten für eine weitere geplante Kita an der Lötterfelder Straße. „Wir werten im Moment die Ausschreibung aus, zehn Firmen haben sich beworben. Die Baumaßnahme wird sehr sportlich.“ Denn die Stadt will zum Start des Kindergartenjahrs am 1. August 2021 fertig sein. „Das ist ein Riesenzeitdruck“, sagt Klein. „Das in zwölf Monaten zu schaffen, ist wirklich sehr anspruchsvoll.“